Bis zum Frühstück sind es noch fast 2h und ich fing an, meine Sachen zu packen, doch dann wurde ich abgelenkt. Ein Eichhörnchen wuselte vorbei und kurz darauf gemächlich ein Hase. Nun sitze ich schon ein viertel Stunde und beobachte das muntere Treiben. Der Hase grast gemütlich an ein und derselben Stelle und das Hörnchen sprintet hierhin und dahin, putzt sich, knabbert etwas und sprintet weiter 😀

Hier scheint jetzt wieder die Sonne. Mal schauen, wie es in Pajala aussieht. Da dies nur 246km entfernt liegt, fahre ich vorher noch zum Polarcirkel. So ich packe mal weiter. Nach dem Frühstück noch die Hütte säubern und dann geht es los. Bis später…
Was ist heute alles passiert?


Zuerst habe ich den Besuch am Polarcirkel nachgeholt und nebenbei noch den dortigen Cache. Dann ging es zurück zum Camp, denn das Navi zickte wieder rum. Es ging soweit, das ich den Akku kurz rausnehmen mußte, aber dann tat es wieder seinen Dienst. Nur ich verstand es nicht mehr. Es redete mit fremder Zunge, Eesti wie ich am Ziel herausfand. Zumindest wußte ich dann, daß ich mal aufs Display nach dem Weg schauen sollte.
So fuhr ich fröhlich vor mich hin, bis etwas größeres in der Halsgegend einschlug, mal wieder. Naja ich dachte mir nichts bei, bis ich ein bissl später einen stechenden Schmerz dort verspürte. Ich versuchte mit der linken Hand die Ursache zu entfernen und fand glücklicherweise bald eine Haltemöglichkeit. Hier hab ich erst mal alles vorsichtig ausgezogen, falls der Übeltäter noch da war und versuchte dann im Spiegel, die Stelle zu sichten. Jupp da war ein Piks und der sah aus und fühlte sich auch so an, wie mein erster Wespenstich. Ich hab mir dann den Goretexkragen umgemacht, in der Hoffnung, beim nächsten Mal verschont zu bleiben.
Kurz darauf sah ich endlich die ersten Rentiere. Sie hatten es sich im Schatten gemütlich gemacht.

Später begegneten mir auch noch zwei einzeln doch die fand ich jetzt nicht so schnell auf den Videos. Bin schon gespannt.
Und dann kam es, wie es kommen mußte: Fahrbahnbelagarbeiten. Das heißt Schotter, aber glücklicherweise waren die Spuren relativ frei gefahren da hier einiges an Fahrzeugen lang kam. Und es waren immer Asphaltstrecken dazwischen. Ich ließ also vor dem nächsten Schotterstück die Autos hinter mir durch und zuckelte mit ca 30km/h voran. Und holte tatsächlich einen Schweden ein 😀 so klingte ich mich bei ihm ein und wir sammelten einige Fahrzeuge hinter uns. Auch ein weiteres Motorrad sah ich im Rückspiegel. Aber alles hat ein Ende auch diese Zuckelei und dann ging es wieder munter weiter.
Am Ende kam ich dann mit ein paar unnötigen Schlenkern in Pajala an. Also bisher kann ich Calimoto als Routenplanung nur eingeschränkt empfehlen. Da hier herlicher Sonnenschein war und wohl kein Gewitter kommen sollte, schlug ich mein Zelt auf und begab mich ins kühle Nass.

Anschließend begab ich mich zum Abendbrot in die Stadt. Zurück auf dem Campingplatz befand sich ein weiteres Zelt mit einer Chopper von Triumph in der Nähe. Man kam ins Gespräch. Der Finne hat auch schon einiges an Strecke hinter sich, laut eigener Aussage unter anderem 1600km in zwei Tagen zu denLofoten. Ok, bei seiner Maschine mag das gehen, aber mit Ruby? Ne die gesteckten Tageskilometer sind ok. Mehr muß nicht sein sagt mein Hintern. So schafft er es am nächsten Tag wieder fit zu sein 😀
Doch auch der Finne meinte, er nimmt sich jetzt mehr Zeit. Morgen will er rüber nach Finnland zum größten finnischen Motocross. Na da wünsch ich gute Fahrt und viel Spaß

Gegen 19:00 begann dann das Lichtspiel, kurz danach dann auch das Grummeln und dann setzte ein ca halbstündiger Gewitterregen ein. Währenddessen wurde es auch kühler nur damit es jetzt danach feuchtschwühl ist.
Es war heute wieder ein ereignisreicher Tag der sich nun dem Ende neigt. Morgen geht es ab nach Galdotieva. Eine kurze Strecke und die Ungewissheit, ob man dort zelten kann. Laut Internetseite ja, aber den letzten vor meinem Urlaub wurde es verwehrt. Zur Not kann ich dann immer noch weiter fahren und woanders eine Unterkunft finden. Bis dahin allen noch einen schönen Abend.
So long…