Da der Weg heute kürzer ist, der Campingplatz idyllisch und die Betreiber sehr nett, starte ich etwas später, so gegen 10:30 in den Tag. Heute geht es zum Sälstencamping bei Härnösand. Ohne Verabredung wäre ich bestimmt noch etwas geblieben. Also falls ihr mal in der Nähe von Ljusne seid, schaut hier gerne vorbei. Bis später…
Los ging es mit ein paar schönen Kurven zum Frühstück um danach dann erst mal größere Straßen entlang zu fliegen. Bei dem warmen Wetter war es mir aber auch recht eine kühle Brise zu spüren.
Nach einen etwas längeren Tankstop bei dem ich nicht nur Ruby abfüllte sondern auch mir eine erfrischende Fanta gönnte ging es weiter. Und da war auch mein Murmeltier, die unbefestigte befestigte Straße wieder. Sie führte schön geschwungen an einem See entlang nur mußte ich wieder mehr auf die Straße achten, aber hätte ich gewußt, was mich später noch erwartet, dann hätte ich vllt doch mal angehalten.

Ein frisches Asphaltband schlängelte sich zu Beginn in den Wald. Da kam Freude auf, bis es endete und eine weniger befestigte Straße begann. Aber es war fahrbar und nach zwei Kilometern auch wieder frisch asphaltiert… für ca 2km, dann kam mir Gegenverkehr in einer Staubwolke entgegen. Ich lies ihn passieren und begann den schottrigen Weg entlang zu fahren, in der Hoffnung, das bald wieder Asphalt kommt. Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt sagt man angeblich. Hier starb sie recht früh, doch wenden war mir nicht möglich also blieb nur das weiter, für 13km 8-(
Keep the wheels rollin… Mein Horizont wurde kleiner und beschränkte sich auf die vllt 5m Schotterpiste vor meinem Vorderrad. Ich lies, wenn es ging entgegenkommende und hinter mir herzuckelnde Fahrzeuge passieren und versuchte im 1. Gang mit vorsichtigem Kupplungsspiel Ruby auf Kurs zu halten. Auch das Notrufsystem schaltete ich ab um keinen unnötigen auszulösen, weil mir die Karre nur umkippt.
Ursprünglich wollte ich auf den Hälfte pausieren, aber ich wollte nicht riskieren, die Konzentration zu verlieren. Also bat ich im Stillen Graham Jarvis mein Bike zu führen und gemeinsam schafften wir die 13km Schotterpiste schweißgebadet aber gesund und erleichter. Sollte mich noch einmal so etwas erwarten dann darf das Navi gerne einen neuen Kurs berechnen. Selbst mit einer Reiseenduro wäre die Strecke sehr anstrengend gewesen.
Danach waren es nur noch 20km bis zum Campingplatz. Hier durfte ich dann frei auf der Zeltwiese wählen.

Während ich mein Zelt aufbaute vernahm ich einen bekannten Pfiff und als ich mich umdrehte war dort das orangene Reisemobil meiner Eltern im Anrollen. Sie haben mich eingeholt 😀
Nach einem erfrischenden Bad im Ostseewasser und einer anschließenden Dusche und Wäsche waschen, aßen wir gemeinsam Abendbrot und erzählten von unseren Erlebnissen.
Als ich zu meinem Zelt zurückkam war etwas anders. Nicht am Zelt, sondern auf dem Tisch, auf dem meine Seifen zum trocknen lagen. Zumindest liegen sollten. Es lagen nur die Oberschalen dort. Ich sah mich um und fand die Duschseife etwas weiter samt Unterschale im Gras liegen mit verdächtigen Spuren.

Welches Verbrechen ist hier vorgefallen? Und wo ist meine Wäscheseife? Von ihr fand ich nur die Unterschale. Ich suuchte die nähere und weitere Umgebung ab, doch fand nichts und mich damit ab, mir eine neue kaufen zu müssen.
Ein anderer Zelter sah mein Suchen und fragte, was los sei. Ich berichtete ihm von dem Vorfall und daß ich die Vögel im Verdacht habe. Er berichtete mir, daß vor kurzem einem aneren Camper von einem Vogel ein Earpod geklaut wurde. Aber Seife… da hatte er Zweifel, doch die Seifenspuren lügen nicht.
Während ich also Anfing meinen Bericht zu schreiben, schauten meiner Eltern auf ihrer Cachingrunde vorbei. Hinter meinem Zelt ging es zu einem weiteren Cache auf ihrer Runde. Ich versprach zu warten, bis sie zurück aus dem Wald sind.
Es dauerte etwas, doch dann näherten sie sich und ich fragte scherzhaft, ob sie auch Seife gefunden hätten. Und Mutti rief spontan ja, lachte und bückte sich. Als sie sich wieder aufrichtete, hielt sie die verloren geglaubte Seife in der Hand. Und auch diese hatte verdächtige Spuren an sich.

Nach diesem ereignisreichen Tag mit Angst, Schweiß und Tränen vor Freunde über eine wiedergefundene Seife werde ich mich jetzt zur Ruhe begeben. Morgen will ich um 9:00 auf der Straße sein.
So long…