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Nordkapp 2022

18.07.2022 die letzten Tage brechen an

Guten Morgen an alle da draußen. Es ist jetzt 6:45 und normalerweise würde ich jetzt Frühstücken und dann meine Sachen packen. In Anbetracht der 5°C vor meinem Fenster habe ich aber so meine Zweifel, ob ich aus dem warmen Schlafsack überhaupt hätte rauskriechen wollen. Nur die höheren Kräfte der Natur hätten dies wohl bewirkt 😀

Aber ich hatte Glück, das hier gestern ein Bett für mich frei war. Und noch so einige andere, was ich nicht erwartet hatte. Das Abendbrot war ungewöhnlich gestaltet, passt aber zur Art der Unterkunft. Es war ein Tisch für 7 Personen gedeckt. 3 Doppelzimmer und ich. Eine Dame wartete auch schon und pünktlich betraten wir den Raum. Nebenbei bemerkt hätte jeder seinen eigenen Tisch haben können. Wenig später gesellte sich ein Pärchen zu uns. Der Mann der einzelnen Dame fühlte sich nicht und das dritte Doppelzimmer blieb dem Essen fern.

Also saßen wir zu 4 zum Abendbot zusammen. Die anderen waren alle Norweger aber wir kamen ins Gespräch. Es war eine kleine gesellige Runde mit guter Hausmannskost. Eventuell sieht man sich dann um 8:00 wieder zum Frühstück.

Ich packe bis dahin meine Sachen. Das Zelt und ein paar andere Sachen sind dank Trockenraum wieder trocken. Heute geht es nach Ryfoss und wenn mir der Platz gefällt, bleibe ich dort einen Tag. Am Dienstag soll es warm werden und die Sonne scheinen. Ansonsten geht es danach nach Oslo und dann bleibe ich dort zwei Tage. Das Wetter für Mittwoch soll dort auch gut sein. Ich laß mich überraschen. Allen einen schönen Tag. Bis später…

Es ist jetzt gleich 22:00 Uhr und ein langer Tag liegt hinter mir. Aber von vorne.

Nach einem gemütlichen Frühstück mit dem norwegischdn Pärchen von gestern Abend, machte ich mich in voller Montur, auch Regenzeug, da die morgentliche Vorhersage feucht war auf den Weg. Nach nicht allzulanger Zeit im Tal zog ich die Regensachen aber aus, weil sich ein herrlicher Sonnenschein breit machte.

Auf dem Plateau vom Jotunheimen hätte ich die Klamotten wieder gebrauchen können, aber zu spät, und als ich wieder nach unten kam trockneten die Klamotten schnell wieder.

Ich kam bereits gegen 13:00 in Ryfoss an, doch der Campingplatz war voller Wohnmobile. Nagut, für eine Nacht wird es wohl gehen, dachte ich mir und ging zu Rezeption. Da war keiner. Man solle sich einen Platz suchen und gucken, ob irgendwann jemand da ist. Soweit zu durchgehend geöffnet.

Ich schaute, wie weit die nächste Etappe ist. 225km und 190 waren es heute erst. Also dachte ich mir, ich fahre nach Oslo. Wenn ich nicht mehr kann, halte ich auf einem anderen Campingplatz. Also frisch ans Werk und natürlich nicht die ganze Zeit Hauptstraße sondern schön gewundene kleinere Parallelstraßen soweit es ging. Der Campingplatz hat bis 23Uhr offen also konnte ich in Ruhe noch eine Pause einlegen.

Gegen 18:20 war ich am Ziel und merkte, das ich mit meinen bisherigen Distanzen zum Fahren eigentlich gar nicht so falsch lag. Nach über 400km war ich dann froh, am Ziel zu sein. Nur hier war die Hölle los. Ein Haufen Wohnmobile stand in den Check-in lanes. Naja, wird schon für ein Zelt Platz sein. An der Rezeption stand dann schon ein Schild, nur noch Reservierungen. Hm, ich frag trotzdem, bisher war es nicht nötig für ein kleines Zelt zu reservieren. Tja bisher. Hier war kein raufkommen für mich und der andere Campingplatz soll wohl auch schon voll sein. Was tun…

Hotel? Uff die günstigsten auf die schnelle hatten keine Parkmöglichkeiten. Was für Campingplätze wären denn noch da? Hm nicht gleich den nächsten, aber nicht zu weit weg und innerhalb der Öffnungszeiten erreichbar, es wurde langsam spät. Ich fand einen in Svelvik am Drammenfjord und versuchte dort anzurufen. Es nahm niemand ab. Also doch Hotel? Oder auf Gut Glück hinfahren, noch mal ca 65km und 1h20min fahren.

Ich fuhr los. Grummelte dabei und hatte keine Lust mehr auf diesen Urlaub der bisher echt super verlaufen war. Nur daß ich 3 Tage zu früh in Oslo bin. Wäre es nur eine Nacht bis zur Fährfahrt nach Kiel, könnte man die sich irgendwie um die Ohren schlagen aber so. Naja erst mal für heute etwas bekommen und dann sehen wir weiter.

Auf dem Weg zum Campingplatz ging ich die verschiedensten Optionen durch und hielt Ausschau nach möglichen Plätzen zum Wildcampen, falls ich keinen Platz bekomme. Nachdem ich den ersten entdeckt hatte, wurde ich auch etwas ruhiger. Ich könnte zumindest irgendwo bis morgen schlafen. Desweiteren fasste ich den Entschluß, wenn ich da einen Platz bekomme, bleibe ich bis Freitag. Ich kann ja immer noch mit Ruby einen Ausflug machen.

Und dann faselte mein Navi was von Fähre. Ich hielt erst mal an und kontrollierte, ob ich richtig war. Ja der Weg passte, nur hatte ich meinem Navi gesagt, es soll die kürzeste Zeit nehmen und Fährzeiten sind anscheinend mit 0 angegeben. Für außenherum war es zu spät also hoffte ich, daß noch eine Fähre fährt und das nicht zu spät. Ich fuhr weiter und kam auch schnell beim Fähranleger an. Hier standen schon Autos und es kamen noch nach mir welche. Die Fähre fuhr also noch. Ich fand dann auch bald heraus, wann. Die nächste um 20:15. Uff bis 21:00 hat die Rezeption offen bei der niemand ans Telefon geht. Ok, mit der Fähre klappte alles und wir waren auch schnell auf der anderen Seite. Gleich werde ich wissen, ob ich hier unterkomme oder mit der Fähre wieder zurück fahre um wild zu campen.

Ich wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus, respektive mit dem Motorrad in die Rezeption fahren und parkte etwas weiter weg, da wurde ich herangewunken und mir wurde bedeutet, wo ich halten soll. Ich fragte den Herren, ob er hier arbeite und er meinte manchmal 😀

Dann die alles entscheidende Frage ob sie Platz für ein Zelt und mein Motorrad hätten, für 4 Nächte. Ja haben sie und ein ganzer Mühlstein fiel mir vom Hals. Während ich mich bei seiner Frau anmeldete, suchte er ein Plätzchen für mich und platzierte mich anschließend. Auch für Ruby fanden wir einen sicheren Standplatz. Eventuell ziehe ich morgen noch mal auf ein schöneres Fleckchen, doch für heute reicht es mir allemal. Ist halt nur etwas schräg. Was solls. Gegen 21:00 konnte ich dann endlich mein Zelt aufschlagen und schnackte noch kurz mit meiner Nachbarin aus Holland.

Ich werde mich jetzt austrecken und mich erholen. Habt eine erholsame Nachtruhe.

So long…

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