
Guten Morgen. Der letzte Tag in Irland ist angebrochen, die letzten Kilometer warten auf mich. Es ist bewölkt aber trocken und ich kann mich noch nicht so richtig entschließen die Sachen zu packen. Aber das ist nicht so tragisch, die Fähre geht erst heute Nacht und bis 20Uhr habe ich Zeit nach Rosslare zu kommen. Theoretisch kein Problem. Kürzester Weg ohne Autobahn 190km knapp 4h, aber ich habe mir noch 3 Besichtigungspunkte gesetzt. Mal schauen. Die nächsten zwei Nächte wird mal wieder in einem Bett geschlafen, erst auf der Fähre und dann, nach Ankunft in Dünkirchen, im Hotel. Hoffe es klappt auch hier mit dem nächtlichen Zugang wie verabredet. Und ich hoffe, die Überfahrt wird etwas magenverträglicher 🙂 naguti ich komm mal langsam in Gang sonst verpasse ich noch die Fähre und muß hier bleiben. Das wäre ja fantastisch… äääähm ich meinte natürlich fatal 😀
Bis später…
Gegen 10Uhr ging es los zum ersten Punkt auf der Tagesordnung: Frühstück. Ein letztes Mal Blood and White Pudding, scrambled eggs, mushrooms and white toast. War lecker und ich frage mich, ob ich den Blood Pudding auch zuhause irgendwo bekommen kann.
Die Fahrtstrecke heute war ohne viel chi chi. Zuerst besuchte ich Donadea Castle. Ursprünglich wurde es 1624 gebaut aber 1641 sehr stark zertsört und 1771 wieder errichtet. Bis 1935 war es Sitz der Familie Aylmer.

Gleich nebenan befindet sich St Peters Church. Das heutige Gebäude wurde 1813 errichtet, die Geschichte reicht aber viel weiter zurück. Heutzutage findet hier jeden Sonntag um 10Uhr der Gottesdienst statt.

Auf zum nächsten Halt. Aber nicht ohne einen kurzwn Zwischenstopp. Die Straßen waren frisch nass geregnet aber ich bin in Richtung der dunklen Wolke unterwegs gewesen. Also die Elektrik weggepackt und den Regenstrampler übergeworfen. Es dauerte auch nicht lange, bis ich dann die Wolke eingeholt hatte. Nach einigen verregneten Kilometern lies ich sie hinter mir und stand alsbald for Ducketts Grove Gate Lodge. Jupp, war eine gute Idee, hier noch vorbei zu schauen.




Der Wallet Garden wurde gerade bepflanzt und ich hatte ein nettes Gespräch mit einem der Gärtner. Er meinte, ich solle im Juni/Juli noch mal vorbei schauen. Da blühen dann auch die ganzen Blumen in voller Pracht. Würd ich gerne. Ähm, Chef, ich brauch noch mal Urlaub dies Jahr 😀
Bevor ich weiter fuhr gönnte ich mir noch einen Cappucchino und ein Stück Kuchen. Eine weitere Kundin kam auch auf einen Cappucchino. Sie und die Dame hinter dem Thresen kannten sich anscheinend und sie sprach mich auf mein Motorrad an. So entspann sich ein angeregtes Gespräch über das Reisen mit dem Motorrad hier in Irland und auch Schottland. Sie meinte, alle fahren da gegen den Uhrzeigersinn um im Nationalpark zu enden, sie hingegen fuhr im Uhrzeigersinn. So würde ich es auch machen, denn dann hat man die See auf seiner Seite, so wie in Irland auch. Da waren wir uns beide einig. Auch die Damen im Verkauf will eigentlich mal ihren Motorradführerschein machen. War ganz lustig, die andere meinte, mach das und dann gründen sie nen Motorradclub. Zum Abschied gab es noch den ein und anderen Fahrtipp für heute und ich solle mir Our Ladys Island noch anschauen. Ist gleich um die Ecke vom Hafen. Ach ja, ich wäre gerne noch länger geblieben aber erstens, machte man hier langsam Feierabend und zweitens hatte mich die Wolke fast wieder eingeholt. Also wünschten wir uns alle noch einen schönen Tag, mir wurde auch eine sichere Fahrt gewünscht und dann brach ich wieder auf.
Da es anfing zu regnen, beschloss ich heute auf die empfohlenen R-Straßen mir ihren Kurven, Windungen und Auf und Abs zu verzichten und dem Google zu folgen. Leider reichte es trotzdem nicht für den letzten Punkt auf der Liste, da ich 10km vor Ankunft in eine Baustellenampelwarteschlange kam. Wat ein Wort. Ich glaube ich brauchte 4 Ampelphasen und 20min bis ich dran war. Dadurch kam ich erst um 16:20 bei Enniscorthy Castle an und da dieses um 17Uhr schloß (und es Bergauf ging und kein Parkplatz in Sicht) fuhr ich weiter und hielt bei der nächsten Gelegenheit an, um meine Route anzupassen. Da war doch noch eine Empfehlung die nicht an Schließzeiten gebunden war. 😉
Und so kam ich zu Our Ladys Island. Es war inzwischen trocken aber noch war die graue Wolke nicht verschwunden. Also behielt ich den Strampler an und machte mich auf Erkundungstour. Diese Halbinsel ist seit dem Mittelalter ein Pilgerort für die Anhänger der Jungfrau Maria.





An der Spitze machte ich eine kleine Pause da es nun doch etwas warm wurde. Ich bin ja auch mal wieder in voller Montur losspaziert. Keine 10min vergingen und der Himmel war voller Sonnenschein und die Wolken verschwunden. Ich vertrieb mir noch etwas die Zeit und war dann trotzdem noch viel zu früh im Hafen. Also hieß es 1 1/2h warten auf den Check In um danach dann wieder zu warten, das man auf die Fähre kommt. Und dann muß bestimmt wieder alles ganz schnell gehen. Ich werde bestimmt wieder irgendwo zwischengestopft, aber ich habe einen Plan und alles griffbereit. Hoffe ich 😀 naja wir werden sehen. Und dann gibbet Abendbrot.
21:15 die Fähre ist da, muß aber erst mal entladen werden. Und wo sich die LKW verstecken haben wir noch nicht herausgefunden.

Bevor es auf die Fähre geht, werden die Fahrzeuge noch einmal gründlich unter die Lupe genommen.


22:30 i’m still waiting… und bin anscheinend wieder das einzige Moped auf der Fähre
Kaum waren diese Zeilen geschrieben, ging es dann los. Der Einweiser kam mir verdammt bekannt vor. Er erkannte mich auch wieder, aber diesmal brauchte ich keine Hilfe. Ich hatte einen Plan. Der nicht ganz so funktionierte da der Gurt, den ich für hinten nehmen wollte, zu kurz war. Schnell einen anderen genommen und diesen nach vorne. Dann gab es noch die Fummelei mit den Löchern am Boden da die hier schon recht zugerostet waren, aber auch die Hürde nahm ich. Und am Ende stand Ruby an einen Landrover aus HU gelehnt (Koffer gegen Ersatzreifen) und ich schlug ein weiteres mal das Kaufangebot für Ruby aus. 🙂 das nächste Mal muß der Earl mit. Aber schön wenn man ständig Komplimente für sein Schätzchen bekommt 😀
Nach dem Abendbrot schlüpfte ich schnell in etwas wärmeres und sagte dem Hafen von Rosslare und Irland Good By. I’ll be back.

Ach ja es sind inzwischen 4520 Urlaubskilometer zusammengekommen. 3285 davon in Irland. Aber es ging ja nicht darum Kilometer zu schruppen. Ich wollte den Wild Atlantic Way fahren, das ist mir zu großen Teilen gelungen. Ganz um die Insel herum habe ich es zeitlich nicht geschafft, aber dafür habe ich eine Menge gesehen und noch viel mehr entdeckt, was ich in Zukunft anschauen möchte.
Und während wir uns weiter von Irland entfernen und das Schiff sich langsam seinem rollendem Schaukeln hingibt, genieße ich ein Guinness uns schwelge in Erinnerungen.

Morgen muß ich mal mögliche Campingplätze bzw ein Hotel für die Rückreise suchen. Der erste geplante Campingplatz ist laut ihrem Buchungssystem schon ausgebucht. Außerdem werde ich versuchen in zwei Tagen zurück zu sein. Dann kann ich am Samstag wenigstens noch einkaufen und waschen. Mal schauen, aber erst mal ist jetzt und das heißt guinießen und schwelgen…
Habt eine geruhsame Nacht.
So long…
dLzG