Moin moin. In einer Stunde kommt die Fähre in Kiel an. In einer halben kann ich nach Ruby schauen. Heute ist der letzte Tag und es wird noch mal eine längere Fahrt. Fast 390km geht es heute ohne Autobahn zurück nach Berlin. Mal schauen, wann ich ankomme. Habt alle einen schönen Tag. Bis später…
Nachdem eine Autoreihe vor uns von der Fähre war, fuhren wir als lange Motorradschlange hinaus. Die meisten fuhren in Richtung Autobahn, ich arbeitete mich durch die Stadt hinaus auf die Landstraßen. Leider nicht so schön kurvig wie in Norwegen. Bei einem Tankstop stellte ich fest, wie verwöhnt ich von den skandinavischen Tankstellen bin. Fast jede Tankstelle mit Shop dort oben hat warmes Essen und teilweise sogar Gebäck im Angebot. Also immer etwas, um den Magen wieder zu füllen. Bei dieser Tankstelle gab es nur ein paar eingeschweißte Sandwiches. Und für den Kaffee benötigte ich Kleingeld. In den letzten Wochen brauchte ich nur meine Karte. Auch das Tanken selber war durch die Kartenzahlung meist schneller und unkomplizierter. Naja, ich bin wohl wieder zurück.
Auf dem Heimweg gings denn auch zeitweilig gen Eberswalde. Da fielen mir die Nachbarn von der Sassnitz Ystad Fähre ein und ich beschloß mein Glück am beschriebenen Motorradtreffpunkt zu versuchen. Vllt sind sie ja auch schon zurück und vor Ort und man kann ne Runde schnacken.
Vor Ort war nicht viel los und weder die gelb akzentuierte Tennere noch die Royal Enfield waren zu sehen. Deshalb tankte ich kurz auf und suchte nach einem Weg nach Hause. Die mir von meiner Hausstrecke bekannten Wege waren mehr oder minder alle unterbrochen, also blieben nur wenige geradlinige Verbindungen. Eine davon wählte ich und machte mich auf den Heimweg.
Gegen 18:30 parkte ich Ruby und entlud sie. Anschließend holte ich mir noch schnell eine leckere Pizza und legte dann die Füße hoch. Morgen früh werde ich dann Ruby eine ausgiebige Wäsche gönnen. Allen noch einen schönen Abend.
Guten Morgen. Der Wind und der drohende Regen trieben mich früh aus dem Zelt. Ein kurzer Sprung unter die Dusche und dann schnell alles gepackt. Um 6:45 war ich abfahrbereit, doch halt. Da wäre ich viel zu früh am Fährterminal in Oslo. Ich hielt also am Küchenhaus und frühstückte in aller Ruhe. Der angedrohte Regen wurde anscheinend vom Winde verweht, aber das soll mir recht sein. Ich trinke jetzt noch einen zweiten Kaffee und mache mich dann so zu 8:00 auf den Weg. Bis später…
Manchmal ist es gut, wenn man etwas aufgehalten wird. Ich hatte noch ein nettes Gespräch mit Campingnachbarn und als ich los wollte, kamen die ersten Tropfen, die sich in einen kurzen Platzregen mit anschließendem Nieseln entwickelten. Also noch schnell die Regenpelle über und dann los. Auch der Campingplatzbetreiber wünschte mir noch eine gute Fahrt, obwohl er noch gar nicht im Dienst war.
Tja es wurde eine letzte Fahrt mit mehr oder minderstarkem Regen und gefühlt ein bissl Sightseeing in Oslo. Am Ende war ich überpünktlich bei der Fähre und durfte mich in die Schlange der Motorräder einreihen. Trotz 4h vor Abfahrt war ich nicht die erste. Und alle waren auf der Heimreise. Auch der Regen blieb mir treu. Nach einer Stunde lies man und Zweiräder dann in einen Tunnel fahren und dort warten. So waren wir zumindest vor dem Regen geschützt.
Und dann begann auch irgendwann das Boarding.
Anschließend hieß es warten auf die Kabine. Diese wurde erst 13:15 frei gegeben. Aber das Warten hat sich gelohnt.
Kurz vor 14:00 setzte sich die Fähre dann in Bewegung und ich suchte das Oberdeck auf um einen letzten Blick auf Norwegen zu werfen.
Tja nun war unweigerlich die Rückfahrt angebrochen. Nach dem Abendbrot und einem kleinen Spaziergang an Deck, beschließe ich nun den Abend und auch meine Reise bei einem guten Stout und angenehmer Livemusic im „örtlichen“ Pub.
Der letzte Tag in Norwegen ist angebrochen. Nachts und am frühen Morgen hat es kurz geregnet. Der Himmel ist zugezogen und die Wolken hängen tief, aber ab und zu blickt die Sonne durch.
Heute werde ich erst mal nichts tun und später noch mehr nichts. Währendessen überlege ich mir, was ich für die Fähre benötige und wie ich Ruby für morgen packen werde. Mal wieder anders packen 😀
Und da es sonst nichts weiter gibt, habe ich für heute Glamping ausgerufen und zum allerersten Mal meinen Campingtisch aufgebaut.
Ich wünsche allen einen schönen Tag und falls nicht doch noch etwas interessantes passiert, soll es das von mir für heute gewesen sein.
Moin, moin. Kaffee und etwas Gebäck sind am Start. Heute soll es nach Oslo gehen. Mal schauen, was der Tag außer Sonnenschein und fast 30°C so bringt. Bis später…
Zuerst ging es hoch hinaus. Der Holmenkollen wollte erklommen werden, dachte ich, aber die Treppen sind nur für Emergencies. Also reihte ich mich in die noch recht kurze Schlange vor dem Aufzug.
Oben angekommen verschaffte ich mir erst mal einen Überblick bevor ich mich dann mittels Zipleine ins Tal verabschiedete.
Leider ging es nur im Sitzen. Ich hatte gehofft, wie ein Skispringer ins Tal zu gleiten. Naja, man kann nicht alles haben, aber es hat Spaß gemacht. Und auch heute zahlte es sich aus, früh dran zu sein, denn als ich nach meiner Talfahrt wieder hineinging, um mir das Museum anzuschauen, hatte sich die Fahrstuhlschlage verzehnfacht.
Anschließend besuchte ich das Munch-Museum im Hafen. Ein wenig erinnerte mich die Architektur hier an den Potsdamer Platz.
Am späten Nachmittag fuhr ich dann über unzählige Kreisverkehre zurück zum Campingplatz. Nun lasse ich den Tag gemütlich ausklingen. Macht ihr das am Besten auch.
Heute Sonne genießen, relaxen und ein wenig die Gegend anschauen. Bis später…
Nach einem Spaziergang in das kleine beschauliche Örtchen nebst Nahrungsmittelversorgung, suchte ich mir einen neuen Standplatz. Der erste war nur survival wie man mir erklärte 😀 Hier habe ich eine ebene Fläche, nette Nachbarn und Ruhe. Nach dem Wiederaufbau meines Zeltes beschloß ich mein Glück im Fjord zu versuchen, denn die Sonne brannte unerbittlich.
Zum Schwimmen hätte man ca 100m im knietiefen Wasser waten müssen. Da ich dafür zu faul war, legte ich mich so ins kühle Nass. Anschließend wurde noch kurz zum Trocknen geschaukelt. Nach einem kleinen Mittag bestehend aus Lømper med Pølser noch ein leckeres salted caramel Eis und dann bei einem guten Buch entspannen. Bis mich die Sonne ins Vorzelt trieb. Auch ein kleiner Sonnenschutz wurde improvisiert.
Jetzt ist es Abends und es hat sich deutlich abgekühlt. Morgen werde ich wohl mal nach Oslo schauen. Bis dahin habt alle einen schönen Abend.
Guten Morgen an alle da draußen. Es ist jetzt 6:45 und normalerweise würde ich jetzt Frühstücken und dann meine Sachen packen. In Anbetracht der 5°C vor meinem Fenster habe ich aber so meine Zweifel, ob ich aus dem warmen Schlafsack überhaupt hätte rauskriechen wollen. Nur die höheren Kräfte der Natur hätten dies wohl bewirkt 😀
Aber ich hatte Glück, das hier gestern ein Bett für mich frei war. Und noch so einige andere, was ich nicht erwartet hatte. Das Abendbrot war ungewöhnlich gestaltet, passt aber zur Art der Unterkunft. Es war ein Tisch für 7 Personen gedeckt. 3 Doppelzimmer und ich. Eine Dame wartete auch schon und pünktlich betraten wir den Raum. Nebenbei bemerkt hätte jeder seinen eigenen Tisch haben können. Wenig später gesellte sich ein Pärchen zu uns. Der Mann der einzelnen Dame fühlte sich nicht und das dritte Doppelzimmer blieb dem Essen fern.
Also saßen wir zu 4 zum Abendbot zusammen. Die anderen waren alle Norweger aber wir kamen ins Gespräch. Es war eine kleine gesellige Runde mit guter Hausmannskost. Eventuell sieht man sich dann um 8:00 wieder zum Frühstück.
Ich packe bis dahin meine Sachen. Das Zelt und ein paar andere Sachen sind dank Trockenraum wieder trocken. Heute geht es nach Ryfoss und wenn mir der Platz gefällt, bleibe ich dort einen Tag. Am Dienstag soll es warm werden und die Sonne scheinen. Ansonsten geht es danach nach Oslo und dann bleibe ich dort zwei Tage. Das Wetter für Mittwoch soll dort auch gut sein. Ich laß mich überraschen. Allen einen schönen Tag. Bis später…
Es ist jetzt gleich 22:00 Uhr und ein langer Tag liegt hinter mir. Aber von vorne.
Nach einem gemütlichen Frühstück mit dem norwegischdn Pärchen von gestern Abend, machte ich mich in voller Montur, auch Regenzeug, da die morgentliche Vorhersage feucht war auf den Weg. Nach nicht allzulanger Zeit im Tal zog ich die Regensachen aber aus, weil sich ein herrlicher Sonnenschein breit machte.
Auf dem Plateau vom Jotunheimen hätte ich die Klamotten wieder gebrauchen können, aber zu spät, und als ich wieder nach unten kam trockneten die Klamotten schnell wieder.
Ich kam bereits gegen 13:00 in Ryfoss an, doch der Campingplatz war voller Wohnmobile. Nagut, für eine Nacht wird es wohl gehen, dachte ich mir und ging zu Rezeption. Da war keiner. Man solle sich einen Platz suchen und gucken, ob irgendwann jemand da ist. Soweit zu durchgehend geöffnet.
Ich schaute, wie weit die nächste Etappe ist. 225km und 190 waren es heute erst. Also dachte ich mir, ich fahre nach Oslo. Wenn ich nicht mehr kann, halte ich auf einem anderen Campingplatz. Also frisch ans Werk und natürlich nicht die ganze Zeit Hauptstraße sondern schön gewundene kleinere Parallelstraßen soweit es ging. Der Campingplatz hat bis 23Uhr offen also konnte ich in Ruhe noch eine Pause einlegen.
Gegen 18:20 war ich am Ziel und merkte, das ich mit meinen bisherigen Distanzen zum Fahren eigentlich gar nicht so falsch lag. Nach über 400km war ich dann froh, am Ziel zu sein. Nur hier war die Hölle los. Ein Haufen Wohnmobile stand in den Check-in lanes. Naja, wird schon für ein Zelt Platz sein. An der Rezeption stand dann schon ein Schild, nur noch Reservierungen. Hm, ich frag trotzdem, bisher war es nicht nötig für ein kleines Zelt zu reservieren. Tja bisher. Hier war kein raufkommen für mich und der andere Campingplatz soll wohl auch schon voll sein. Was tun…
Hotel? Uff die günstigsten auf die schnelle hatten keine Parkmöglichkeiten. Was für Campingplätze wären denn noch da? Hm nicht gleich den nächsten, aber nicht zu weit weg und innerhalb der Öffnungszeiten erreichbar, es wurde langsam spät. Ich fand einen in Svelvik am Drammenfjord und versuchte dort anzurufen. Es nahm niemand ab. Also doch Hotel? Oder auf Gut Glück hinfahren, noch mal ca 65km und 1h20min fahren.
Ich fuhr los. Grummelte dabei und hatte keine Lust mehr auf diesen Urlaub der bisher echt super verlaufen war. Nur daß ich 3 Tage zu früh in Oslo bin. Wäre es nur eine Nacht bis zur Fährfahrt nach Kiel, könnte man die sich irgendwie um die Ohren schlagen aber so. Naja erst mal für heute etwas bekommen und dann sehen wir weiter.
Auf dem Weg zum Campingplatz ging ich die verschiedensten Optionen durch und hielt Ausschau nach möglichen Plätzen zum Wildcampen, falls ich keinen Platz bekomme. Nachdem ich den ersten entdeckt hatte, wurde ich auch etwas ruhiger. Ich könnte zumindest irgendwo bis morgen schlafen. Desweiteren fasste ich den Entschluß, wenn ich da einen Platz bekomme, bleibe ich bis Freitag. Ich kann ja immer noch mit Ruby einen Ausflug machen.
Und dann faselte mein Navi was von Fähre. Ich hielt erst mal an und kontrollierte, ob ich richtig war. Ja der Weg passte, nur hatte ich meinem Navi gesagt, es soll die kürzeste Zeit nehmen und Fährzeiten sind anscheinend mit 0 angegeben. Für außenherum war es zu spät also hoffte ich, daß noch eine Fähre fährt und das nicht zu spät. Ich fuhr weiter und kam auch schnell beim Fähranleger an. Hier standen schon Autos und es kamen noch nach mir welche. Die Fähre fuhr also noch. Ich fand dann auch bald heraus, wann. Die nächste um 20:15. Uff bis 21:00 hat die Rezeption offen bei der niemand ans Telefon geht. Ok, mit der Fähre klappte alles und wir waren auch schnell auf der anderen Seite. Gleich werde ich wissen, ob ich hier unterkomme oder mit der Fähre wieder zurück fahre um wild zu campen.
Ich wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus, respektive mit dem Motorrad in die Rezeption fahren und parkte etwas weiter weg, da wurde ich herangewunken und mir wurde bedeutet, wo ich halten soll. Ich fragte den Herren, ob er hier arbeite und er meinte manchmal 😀
Dann die alles entscheidende Frage ob sie Platz für ein Zelt und mein Motorrad hätten, für 4 Nächte. Ja haben sie und ein ganzer Mühlstein fiel mir vom Hals. Während ich mich bei seiner Frau anmeldete, suchte er ein Plätzchen für mich und platzierte mich anschließend. Auch für Ruby fanden wir einen sicheren Standplatz. Eventuell ziehe ich morgen noch mal auf ein schöneres Fleckchen, doch für heute reicht es mir allemal. Ist halt nur etwas schräg. Was solls. Gegen 21:00 konnte ich dann endlich mein Zelt aufschlagen und schnackte noch kurz mit meiner Nachbarin aus Holland.
Ich werde mich jetzt austrecken und mich erholen. Habt eine erholsame Nachtruhe.
Guten Morgen. Es hat sich über Nacht eingeregnet. Ich habe überlegt, ob ich es aussitzen soll, doch da das morgige Wetter genauso aussieht, müßte ich zwei Tage im Zelt sitzen und da versuche ich lieber mein Glück auf dem höchsten Gebirgspass Nordeuropas (FV55) bei der Krossbu Turisthytte.
Da die Küche hier nach außen recht offen ist, werde ich mein Glück später an einer Tankstelle versuchen und dort frühstücken. Jetzt heißt es erst mal in die Gänge kommen und ein weiteres Katz und Mausspiel mit dem Regen. Hab ich ja langsam Übung drin 😀 Bis später…
Ich beeilte mich so gut es ging mit packen, denn langsam schien die Aufnahmekapazität des Bodens erreicht und erste Pfützen bildeten sich. Auch Ruby wurde flux auf festeren Boden umgeparkt, schließlich wollten wir nicht im Regen festsitzen.
So fuhren wir dann bei strömendem Regen los auf der Suche nach einem Frühstück. Ruby hatte zuerst Glück. Es sah zuerst so aus, als gäbe es dort auch Kaffee, aber erst ab 11Uhr. Naja in Byrkjelo gab es dann auch für mich Frühstück und ein paar Erinnerungen an vergangene Zeiten. Ich war in den 90er mit meinen Eltern hier gewesen.
Auf einmal sah sich ein Motorradfahrer suchend um und kam in die Tankstelle. Aufgrund seiner Helite Airbagweste Typ Turtle 2 (genau wie meine) hielt ich ihn für jemanden aus Deutschland und fragte auf deutsch, ob ich helfen könne. Wir einigten uns dann auf English, denn er war Norweger und er brauchte keine Hilfe. Aber wir unterhielten uns ein wenig. Er reiste mit Motorrad und seine Familie mit Auto, deshalb wartete er hier. Für mich wurde es Zeit, weiter zu ziehen und ein paar schöne Kurven zu finden.
Auch heute gab es wieder eine nette Parallelstraße die bei besserem Wetter bestimmt noch mehr Spaß gemacht hätte. Aber inzwischen habe ich mich an das Fahren im Regen gewöhnt und die Kurven sind ja deshalb nicht schlechter 😀
Irgendwann stand ich dann an meiner heutigen Fähre und hatte Zeit, mir einen Kaffee zu holen. Es war auch inzwischen trocken von oben.
Rückwärts einparken? Hm auch Motorräder? Nein aber wenden und an die Seite. Da ging es mal wieder bergab, aber der hilfsbereite Einweiser half mir beim Rangieren. Als ich stand spielte er weiter Tetris mit den wartenden Fahrzeugen. Als alle Fahrzeuge drauf waren, durften auch Fussgänger rauf. Während der Überfahrt gabs einen netten Schnack von und mit Deutschen. Wo kommt man her, wo gehts hin und was man sich so angucken könnte.
Am anderen Ufer fuhr ich dann links weg, als einzige und fand die nächste schön gewundene Küstenstraße. Doch irgendwann muß man nach oben, wenn man auf dem höchsten Gebirgspass Nordeuropas übernachten will.
Und dann kam was kommen mußte, die nächsten Serpentinen, doch nach der Übung von gestern, liefen sie gut von der Hand. Ich hatte dann irgendwann ein Wohnmobil und dahinter ein Auto vor mir, so daß wir die Geschwindigkeit dem großen Schlachtschiff anpassen mußten. Bergauf in Serpentinen keine Freude aber machbar. Ich versuchte genügend Abstand zu lassen, doch einmal kam alles ins stocken, da wir starken Gegenverkehr bekamen.
Da war sie wieder, die Angst Ruby in einer Kurve abzulegen. Und wieder rechts. Doch etwas Zeit blieb mir und ich ging meine Optionen im Kopf durch. Vor der Kurve stehenbleiben ging nicht mehr, ich hatte schon angesetzt. Ich bremste und versuchte Ruby gerade zu halten, noch nicht einzulenken und nicht zu weit in die Kurvenmitt zu kommen. Und dann stand ich. Teil eins geschafft.
Dann konnte das Wohnmobil weiter und das Auto vor mir auch und wenn ich dort nicht versauern wollte, mußte ich auch los, denn von oben kam noch mehr. Also los, Gang, Fußbremse, Mut fassen, Augen zu und durch. Nein, nicht wirklich Augen zu. Schön das Gas kommen lassen, dann in die Kurve und bloß nicht abwürgen und dann war ich durch.
Weiter oben wurde die Straße dann von den Wolken verschluckt und kleinste Wassertröpchen setzten sich immer wieder auf das Visier. Regelmäßig kamen mir weiße Schrankwände und auch Autos entgegen mit denen man sich auf der schmalen Straße arangierte. Währenddessen hoffte ich auf ein festes Dach in der Krossbu Turisthytte.
Und diese Hoffnung sollte sich erfüllen. Ein kleines feines Zimmer soll für die nächste Nacht mein Obdach sein.
Die Aussichten sind dagegen eher wolkig
Während ich relaxe trocknet mein Zelt im Trockenraum und heute Abend gibt es ein 3-Gänge-Menü. Ich denke, das habe ich mir verdient 😀
Allen Lesern wünsche ich einen schönen Abend, oder einen schönen Tag, je nachdem, wann ihr dies hier lest. Vllt ist es auch eine schöne Nacht. Ich entspanne mich jetzt und sammle Kraft und Konzentration für morgen früh, denn da könnte die Abfahrt genauso neblig sein.
Juten Morgen. Es ist jetzt gleich halb sieben und ich trinke noch mein Käffchen aus. Dann wird gepackt. Mit ein bissl Glück kommt kein neues Wasser von oben. Die Wiese ist schon sehr durchtränkt und es hat eigentlich die Nacht mehr oder minder durchgeregnet. Mal schauen, was der Tag so bringt. Zumindest steht der Trollstigen auf dem Plan. Bis später…
6:36 es beginnt wieder zu regnen. Naja, ich bin dann mal im Zelt packen…
8:30 😀
Da stand ich also am Fuße des Trollstigen und schaute nach oben. Kann ich es schaffen? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Also machte ich mich auf den Weg, bevor das nächste Wohnmobil loszuckelte. Kurve um Kurve ging es hinauf. Ein Radfahrer war auch schon auf dem Weg nach oben. Und kurz vor dem Ende kam mir ne ganze Reihe Wohnmobile entgegen. Ich lies sie passieren und fragte mich, ob dort ein Nest sein als sich für mich die Chance zum Weiterfahren ergab. Und dann war ich auch schon oben 😀
Ich hatte Glück, so früh loszufahren, denn langsam füllte sich der Trollstigen und auch die ersten Busse ließen sich blicken. Nach einer kleinen Sightseeingtour ging es weiter. Vorbei an Schneefeldern um dann am Geirangerfjord wieder in U-Turns nach unten zu zuckeln und auf der anderen Seite von Geiranger wieder nach oben 😀
Hier wurde es aber anspruchsvoller, denn es gab nicht nur u-turns sondern interessante Kurvenkombinationen. Und es ging bergauf. Macht einfach mehr Spaß beim Kurvenfahren. Oben angekommen kam auch bald der Hinweis für Dalsnibba. Es war zwar nicht das beste Wetter, aber wenn man schon mal in der Gegend ist. Also turnte ich mich in weiteren Us nach oben.
Hier kann man fast den gesamten Weg vom Abstieg nach Geiranger (hinten) und wieder hinauf sehen. So schlecht war das Wetter also nicht. Nach einer kleinen Stärkung mit Kaffe und Kuchen ging es wieder von Dalsnibba hinunter.
Als nächstes stand das Sommerskicenter hier auf dem Fahrplan. Ursprünglich ging es mir nur darum, mal wieder an hohem Schnee vorbeizufahren. Und das mit einem Motorrad 😀
Aus dem Asphalt wurde irgendwann fester Dreck der aber bei einsetzendem Regen recht schmierig wurde. Es gab auch regen Gehenverkehr und somit nur langsames Vorankommen, was mir aber auch recht war. So langsam wurden auch die Schneefelder größer und die Seen waren zunehmend von Eis bedeckt. Aufgrund der Witterung und des Straßenbelages war ein Anhalten aber nicht möglich. Und dann auf einmal hatte ich wieder Asphalt unter den Rädern und Platz zum Anhalten
Absteigen wollte ich dann aber nicht, war mir zu unsicher. Trotzdem ein Foto mußte sein. Kurz darauf erreichte ich auch das Sommerskicenter, welches trotz der Witterung gut beducht war. Nun ging es wieder hinab in grünere Gefilde und ich dachte an nichts böses, doch ein paar Spitzkehren warteten dann doch noch auf mich.
Der Rest der Fahrt verlief dann recht fluffig auf einer kurvigen Küstenstraße bis es links weg zum Gletscher ging. Aber ein paar kurvige enge Kilometer waren es noch. Und hier war ich froh, daß Ruby wieder Licht hat, denn es gab zwei längere unbeleuchtete Tunnel.
Vor Ort gab es leider keine Hütte, also baute ich schnell das nasse Außenzelt auf und machte mich dann auf dem Weg zum Gletscher. Heute Nachmittag war es trocken und morgen regnet es schon wieder. Also schob ich den Gletscher auch noch ins heutige Programm.
Ich dachte erst, ich hätte mich geirrt, denn in den 90ern als ich schon mal hier war, war der zum Greifen nah. Doch ich wurde bestätigt, denn ein Pärchen aus Dresden, welches ich auf dem Tråsåvika Campingplatz kennenlernte und hier plötzlich wieder traf, konnte meine Erinnerungen bestätigen.
Wir schnackten noch eine Runde dann machte ich mich auf den Rückweg. Unterwegs lernte ich noch eine Dame aus Israel kennen die mich bat, ein Foto von ihr vor dem Wasserfall zu machen und so kamen wir ins Gespräch.
Zurück am Platz war mein Zelt trocken und ich konnte es einräumen. Anschließend ging ich im nahegelegenen Restaurant etwas essen. Später gab es dann noch einen kleinen Abstecher in die Sauna. Und nun habe ich zwei Tage über, denn ich ziehe morgen schon weiter. Einen werde ich vllt für Sightseeing in Oslo nutzen und der andere… wer weiß. Macht euch einen gemütlichen Abend.
Moin moin. Hier ist es trocken aber stark windig. Die Wetteraussichten für die nächsten geplanten Stops sind regnerisch, aber warten wir es ab. Ich trinke gerade einen Kaffee und überlege, wie ich mein Gepäck etwas neu arrangiere, um einerseits weiterhin schnell an die wichtigsten Sachen zu kommen und andererseits flexibel bei gutem Wetter reagieren zu können.
Mal schauen, was die nächsten Tage so bringen. Ich habe ja noch einen Reservetag den ich vllt für das Abwarten auf besseres Wetter verwenden kann oder am letzten Tag für Sightseeing in Oslo 😀
Heute heißt es erst mal weiterfahren, denn mit ein bissl Glück habe ich dann halbwegs gutes Wetter für den Trollstigen.
Ich habe Kaffee im Tank und starte meinen Motor und spätestens um 9:00 dann Rubys. Bis später…
Der Wind lies nach und stellenweise lies sich auch die Sonne blicken. Ich fuhr teilweise kleinere aber kurvigere Parallelstraßen zur 65 und hatte diese fast für mich allein. Aber eine Baustelle zwang mich früher als geplant auf die größere Straße zurück. Dies erwies sich als Glücksfall, denn so konnte ich die drohenden Regenwolken frühzeitig sehen und meinen Regenanzug überziehen. Auf der kleineren im Wald verlaufenden Straße wäre ich vermutlich überrascht worden.
Also mal wieder Regen, aber wie gehabt leicht und kontinuierlich mit Unterbrechungen. Kein Wolkenbruch wie in Jokkmokk. Schneller als Gedacht war ich dann auch am Fähranleger und durfte dort dann 20min hangabwärts auf die Fähre warten.
Nach dem Übersetzen durfte ich als erstes runter fahren und stürzte mich mit Ruby in die nächsten kurvigen Abenteuer. Bis ich plötzlich Lichthupe bekam. Ok, vllt ne Radarkontrolle , also verstärkt auf die Geschwindigkeit achten. Aber da kam keine. Irgendwann gab es wieder eine Lichthupe. Seltsam, aber mir kam ein leiser Verdacht. Bevor ich jedoch dem nachgehen konnte, gab es noch eine Lichthupe und zwei unbeleuchtete Tunnel waren gaaaanz schön dunkel, zum Glück zwei kurze.
Dann die Bestätigung, als ich mal anhalten UND das Bike verlassen konnte, mein Ablendlicht war defekt. Hm, Andålsnest war fast erreicht und ich schaute nach einer Werkstatt. Ich fand auch welche die offen waren und steuerte die mit der längsten Öffnungszeit (16:30) an. Es war 14:45. Dort angekommen wurde mir prompt geholfen. Ein junger Kollege kam mit raus, ein Blick genügte und schon holte er den Übeltäter aus der Fassung. Sie hatten auch Ersatz da und nach einer halben Stunde strahlte Ruby wieder. Dann konnte ich die letzten 10min zum Campingplatz fahren, ohne von Autos „gegrüßt“ zu werden.
Eine Hütte haben die leider nicht für mich aber wenigstens gab es eine Regenpause. Auch das Restaurant hat diese Saison nicht offen. Dann halt Pumpernickel und Salami. Inzwischen hat der Regen wieder die Oberhand und ich lausche ihm in meinem Zelt bei einem leckeren Tee und lese etwas. Ich hoffe, morgen früh gönnt sich der Regen eine Pause, denn da möchte ich den Trollstigen erklimmen. Bis dahin mach ich es mir im Zelt gemütlich und ihr euch einen schönen Abend.
Ups, der Tag hat ja schon angefangen. Heute nacht hat es ordentlich geschüttet und der Tag hat sich eingeregnet. Ja ich bin schon unterwegs. Zum Frühstück gabs noch einen kurzen Schnack mit dem Münchner und dann packte ich schnell alles zusammen. Es passte auf den Punkt, denn als ich vom Rasen rollte fing es wieder zu regnen an. In der Eile vergaß ich zu schreiben und hole es gerade nach.
Sitze hier irgendwo im nirgendwo an eine Tanke und wärme mich mit etwas Kaffee. Ruby ist auch wieder voll und gleich geht es weiter Richtung Tråsåvika auf Höhe von Trondheim. Mit etwas Glück gibt es dort eine Hütte oder strahlenden Sonnenschein. Doch laut Wetter sollte ich lieber auf die Hütte hoffen. Wir werden sehen. Bis später…
Die Strecke war wieder superschön zu fahren, auch wenn mich die Routenführung zweimal auf unbefestigte Straßen führen wollte. Beim ersten Mal testete ich den Untergrund an und stellte fest, daß ich dafür definitiv das falsche Wetter und die falsche Bereifung habe. Es fuhr sich leicht schmierig. Also umgedreht und lieber die schöne Asphaltstraße genommen. Es reichte ja, wenn es die ganze Zeit regnet.
Die letzten Meter zur Fähre hatte ich ein Wohnmobil vor mir daß weit unter der erlaubten Geschwindigkeit fuhr. Ich sah die Fähre schon von weitem und dann fuhren auch die Autos runter. Und wir zuckelten dahin… Als wir uns dann endlich anstellten war die Fähre schon fast voll. Die Fährleute spielten bereits Tetris mit den LKW und PKW und das Wohnmobil vor mir wurde schon abgewiesen, aber es gab noch ein Plätzchen für Ruby und mich. Ich war überglücklich, denn ich hatte mich schon damit abgefunden, eine Stunde im Regen auf die nächste Fähre warten zu müssen.
Nach 4 Stunde fast durchgängiger Regenfahrt kam ich am Ziel in Tråsåvika an. Hätte die Sonne geschienen, wäre die Fahrt noch schöner gewesen und ich wäre versucht gewesen, weiter zu fahren. Doch so freute ich mich über mein Glück, ein festes Dach über dem Kopf zu bekommen.
Ich richtete mich sogleich häuslich ein: nasse Klamotten und Zelt trocknen, Wäsche waschen und eine heiße Dusche. Während ich anschließend einen heißen Kaffee genoss, verschwand draußen die Welt.
Der Wind peitschte übers Wasser und der Regen fiel teilweise seitwärts. Ich brauche die Hütte heute nicht mehr verlassen und werde es mir gemütlich machen. Morgen solls dann Richtung Andalsness und Anfang des Trollstigen gehen.
Also dann, macht auch ihr euch noch einen schönen Tag.
Über Nacht hat es geregnet, doch jetzt scheint erst mal kein Wasser von oben zu kommen. Nur zwei kleinere Fähren stehen heute an und zum Ende des Tages eventuell wieder Regen. Mal schauen, ob ich mir in Namsos eine Hütte nehme. Auf jeden Fall wird heute wieder das Winterlayer in die Kombi gezogen und ich überlege, noch eine Weste unterzuziehen, denn in den Tunneln hier herrschen teils arktische Temperaturen.
Na mal schauen. Aktuell Frühstücke ich in Ruhe und danach werde ich meine Plünnen raffen. Auch heute ist das Ziel, um 9:00 loszufahren. Gestern hab ich es sogar eine halbe Stunde eher geschafft. Mal schauen ob ich mich nicht verquatsche. Gestern Abend kam noch eine Münchnerin mit Fahrrad hier an und wir haben uns angenehm unterhalten.
Nu aber genug. Bis später…
Auf dem Weg zur ersten Fähre kamen ein paar vereinzelte Tropfen, aber nichts, was den Fahrspaß gemindert hätte. Auf der ersten Fähre gab es mal wieder ein Alarmanlagenkonzert aber ich und ein GS Fahrer hielten tapfer auf dem Autodeck durch. Die Einweiser hatten uns da abgestellt, wo es keine Zurrpunkte gab und die Fahrt war etwas unruhig.
Zuhause läßt grüßen
Zur nächsten Fähre ward dann wieder eine superschöne Strecke gelegt, die einfach nur zum Genießen war. Der Asphalt war zwar schon in die Jahre gekommen, hatte Wellen, Dellen und auch den ein oder anderen Riß, aber meine kleine hat die Spur gehalten. Ab und zu kam auch mal größerer Gegenverkehr in Form eines LKWs dahergeprescht, doch alles im grünen Bereich.
Und so kam ich entspannt bei der nächsten Fähre an und da passierte es. Ich parkte und wollte absteigen, doch die Parkposition war nicht so gut wie gedacht. Auf einmal neigte sich Ruby nach rechts und ich konnte sie nur noch sanft ablegen. Dank dem Koffer, konnte ich mein Bein vorziehen.
Also alles Gepäck runter und rauf mit der Kleinen. Ich bekam dabei auch etwas Hilfe. Dann Ruby erst mal sicher geparkt und kurz gecheckt, aber bis auf ein paar kleinere Kratzer am Lenkerende alles ok. Dann das ganze Gepäck wieder rauf und erneut in die Warteschlange fahren. Diesmal blieb ich sitzen. Auf der Fähre gab es dann einen Logenplatz.
Von hier aus konnte ich die Fahrt aus alles sehen. Aber da das Schiff seitwärts rollte, mußte ich mich an der Bordwand in den Seitenständer drücken und das rechte Bein ganz nah an die Maschine um ihr nicht die Chance zum Kippen zu geben.
Anschließend waren es nur noch ein paar Kilometer bis Namsos, die wir fast im Autokorso absolvierten. Hier schlug ich mein Zelt auf und genoß die gelegentlichen Sonnenstrahlen. Auch Ruby habe ich noch mal genauer unter die Lupe genommen und den Luftdruck überprüft. Alles im grünen Bereich.
Nun lasse ich den Abend ausklingen und werde zukünftig noch vorsichtiger beim Parken sein. Und im Zweifelsfalle sitzen bleiben. Motorräder sind schließlich zum Fahren gedacht, nicht zum Stehen 😀
Heute soll ein wundervoll sonniger Tag werden und warm noch dazu. Ich werde wohl für heute das Winterfutter wegpacken 😀
Heute stehen 3 Fähren auf dem Programm und sogar etwas längere Fahrstücken dazwischen. Ich bin schon auf den nächsten Campingplatz gespannt. Die Website verrät nicht allzu viel, aber es sieht gemütlich aus.
So und da ich nicht zu spät dort sein möchte, werde ich auch gleich mal mein Sackel packen, naaaaach dem Kaffe versteht sich. Noch ein bissl die kräftige Morgensonne und die kühle Fjordbrise genießen, dann geht es auf nach Brønnøysund zum Mosheim Camping. Bis später…
Heute war herliches Motorradwetter. Die Sonne schien und und die Straße schlängelte sich dahin. Die erste Fährfahrt war kurz, also blieb ich auf Ruby sitzen. Fast alle Autos von der ersten Fähre fanden sich auch bei der nächsten ein. So traf ich auch das Pärchen aus dem Bereich GT wieder. Mit ihnen hatte ich schon kurz beim Warten auf die erste Fähre geschnackt. Die beiden sind früher auch mit Motorrädern verreist. Wir vertieften unser Gespräch auf der Fähre nachdem ich Ruby verzurrt hatte.
Nach 50min schlängelten wir uns alle zur nächsten Fähre. Da gab es nicht mal Wartereihen, sondern man staute sich quasi den Berghang an. Für mich hieß es somit sitzen bleiben, denn Ruby bergrunter abzustellen … ich weiß nicht. Aber die Fähre kam bald und da konnte ich dann auch absteigen und Schatten finden. Hinter mir stand noch eine Gruppe Schweden die auch vom Nordkapp kamen. Es ist echt lustig, bis auf eine Ausnahme, waren alle Motorradfahrer, mit denen ich gesprochen habe, am Nordkapp, oder wollten dahin.
Am frühen Nachmittag kam ich dann auf dem Campingplatz in Mosheim an und baute mein Zelt auf. Auch ein Dresdner Pärchen das mit auf den Fähren war, stoppte hier zum Zelten.
Dieser Platz ist so ein wenig märchenhaft und auf den Rasengrundstücken fahren überall Mähroboter lang. Fast so wie Haushunde 😀
Ein paar Tropfen erreichen inzwischen mein Zelt, es könnten noch mehr werden, aber ich habe mich inzwischen dran gewöhnt und das Abbauen unter Regenbedingungen geübt. So what… ich bin ja hier zum Campen 😀
Mal schauen wie das Wetter morgen so ist und ob ich mir wieder den Regenanzug überwerfen. Aber das entscheide ich morgen früh. Bis dahin wünsche ich allen einen schönen Abend und gucke noch ein wenig den Robbis bei ihrer Arbeit zu 😀
7:45 die Sonne hat die Wolken verscheucht. Bis auf das Zelt ist alles verpackt und ich trinke noch einen Kaffe und lausche der Natur während ich die Sonne genieße. Ab und zu hört man einen Fisch nach dem Frühstück schnappen und mit etwas Glück kann man ihn sogar kurz sehen. Die Gletscherbäche rauschen die ganze Zeit, doch im Sonnenlicht nimmt man es ganz anders war.
Ich habe noch ein paar Minuten bevor ich mich gegen 9:00 auf die 1,5km Rückweg zur Fähre mache. Um 10:15 soll die erste Fahrt von hier zurück gehen. Also genug Zeit um den Weg zu bewältigen. Ja ja, was sind schon 1,5km werdet ihr denken, aber mit voller Motorradmontur, der Campingtasche und dem Kochgeprödel sind das sehr lange 1,5km. Und es zeigt mir, daß ich Zuhause mein Equip überarbeiten sollte. Nicht nur Sachen, die man nicht brauchte aussortieren, sondern eventuell Gewicht und platzsparende Alternativen suchen.
Achso, meinen Campingkocher hatte ich heute das erste Mal im Einsatz. Ein guter Kaffe macht den Start in den Tag perfekt.
Ach ja, wie geht es heute weiter. Heute stehen eine kleine und eine etwas längere Fährfahrt auf dem Plan und dazwischen dürfen die Reifen wieder Asphalt schlucken. Obwohl hier oben frisst der Asphalt Reifen, aber alles im grünen Bereich bei Ruby. Ziel ist das Polarcamp in Kilboghamn wo ich eventuell einen Tag bleibe. Aber das werde ich vor Ort entscheiden.
So nun werde ich langsam den Rest packen und mich zur Fähre schleppen. Ich freue mich schon auf Ruby und hoffe, es geht ihr gut. Bis später…
Auch heute fuhr mir die erste Fähre vor der Nase weg, aber diesmal nicht die geplante. Es gab schon eine frühere, also stand der Zeitplan noch. Am Anleger angekommen, spazierte ich etwas den Steg entlang. Eigentlich wollte ich die Enten beim Baden beobachten, doch auf einmal sprach mich jemand auf Englisch von dem ankernden Segelboot an. Wie denn meine Nacht war. Während ich antwortete fiel der Dame ein, das wir ja gestern auf dem Weg zum/vom Svartisen deutsch gesprochen haben (sie ging gerade ab als ich aufstieg), also wechselten wir in die uns vertrautere Sprache.
Sie ist mit ihrem Mann von Deutschland aus bis hierher gesegelt und sie wollen noch ein wenig weiter hoch, doch fürs Nordkapp reicht die Zeit nicht. Wir schwatzten noch etwas bis meine Fähre am Horizont erschien und wünschten uns weiterhin eine gute Fahrt.
Die Fähre selber hatte ich für mich allein, doch ich war froh, Ruby wohlbehalten wieder zu sehen. In Ruhe packte ich meine Sachen und machte mich auf den Weg zum Polarcamp bei Kilboghamn. Es sollte ein recht kurzer aber schöner Fahrtag werden. Die Sonne schien und die Straße schlängelte sich an der Küste entlang und bot so manchen schönen Ausblick.
Vor der ersten Fähre in Forøy noch kurz getankt und dann zum Anleger. Als ich dort ankam, stand auch eine Fähre da und war beladen und die Schranke so halb runter. Ok, dachte ich, dann die nächste, doch man wingte mich rauf und wies mich ein. Ich stellte Ruby ab und wartete auf das Abkassieren. Es kam keiner und so fragte ich eine Dame und sie meinte, das geht übers Nummernschild, wenn man angemeldet ist und manche Fähren sind zu bestimmten Monaten frei. Hm, nagut, wir werden sehen. Ich fand noch ein Schild, wo die Internetseite für die Registrierung draufstand, also schnell noch angemeldet. Aber es kam niemand und auf der Seite war auch nichts verbucht. Dann war das wohl eine freie 😀
Nach ein paar Minuten waren wir drüben und genossen wieder Sonne, Kurven und die Aussicht. Bis Jektvik, was nicht so weit war. Ich reihte mich in die Schlange ein, wurde aber vom Fährpersonal nach ganz vorne gebeten. Ok, dann warte ich halt auf Pole. Da es eine Stunde bis zur Fährfahrt hin war, genehmigte ich mir einen Kaffee und eine Waffel.
Etwas später gesellten sich zwei große GS zu mir. Ein Belgier und ein Franzose. Die beiden hatte schon etwas mehr Strecke hinter sich und lustigerweise ähnliche Eckdaten wie meine Reisedauer 😀 Wir tauschten uns etwas aus über unsere Erlebnisse und auch sie hatten Bekanntschaft mit Schotterpisten gemacht, auch mit einer ähnlichen, wie auf meiner Tour nach Sälsten. War wohl auch mit den GS nicht angenehm. Und dann kam die Fähre.
Etwas größer, aber sie fährt ja auch länger. Ich mußte dann doch erst mal für Reihe 1 platzmachen, aber dann kamen wir dran. Uns wurde eine Reihe am Rand zugewiesen, Platz nehmen, war uns selbst überlassen. Ich fuhr also soweit wie möglich vor, aber so, daß ich einen Anschlagpunkt hatte und nicht abschüssig stand. Zum ersten Mal benötigte ich einen eigenen Gurt. Ruby war schnell fixiert und dann ging es ab nach oben. Der Porsche vor mir hatte seine Alarmanlage nicht deaktiviert, also schrillte die auf einmal los, als die Fähre sich in Bewegung setzte. Man konnte sie bis an Deck hören.
Es waren auch noch andere Motorradfahrer außer uns da und die stellte ihre Bikes einfach so ab. Spoiler: die standen am Ende der Fahrt immer noch und die Jungs waren auch an Deck gewesen. Vllt waren wir zu vorsichtig, aber lieber so, als ohne Bike nach Hause.
Von der Fähre runter waren es für mich nur noch 3km. Und da der frühe Vogel auch mal den Wurm fängt, bekam ich den besten Platz vor Ort.
Aber ich bleibe nur eine Nacht, da die Polarkreistaufe auf eigene Faust mit Boot durchzuführen wäre. Und da ich alleine bin und so richtig „viel“ Ahnung von Motorbooten haben, lass ich das sein und spare den Tag für einen anderen Zeitpunkt. Wenigstens kam ich heute mal wieder zum Waschen.
Um 19:00 gibt es dann Abendbrot. Mal schauen, was gefangen wurde. Bis dahin genieße ich die Aussicht und überdenke den morgigen Tag. Macht euch nen schönen Abend.
Moin moin, die Sonne lacht, es ist weit nach halb acht 😀
Meine Sachen sind gepackt und ich breche nun auf zum Svartisen. Man soll dort ja mit Gletscherblick campen können und die Wettervorhersage ist super. Auch jetzt brennt schon die Sonne auf dem Pelz und ein kühler Wind geht leicht. Ich werd dann mal mein Glück versuchen. Bis später…
Ich wollte mich bei der Touristeninformation kurz vor der Fähre zum Gletscher noch einmal genau erkundigen bzgl zelten, doch leider hatte diese zu und ich verpasste knapp die Fähre. Ich sah sie ablegen, als ich mit meinen Zeugs ankam. Naja, in 2h geht die nächste und ich nehme auf blauen Dunst meine Sachen mit. Ich hoffe, ich kann mit Karte bezahlen 😀
Ich hatte Glück, unerwartet kam die Fähre noch einmal und ich mußte nicht so lange warten. Anschließend mußte ich mein Campingzeug mal selber schleppe. Ich muß da wirklich noch mal drüber schauen. Mir graust es schon vor dem Rückweg morgen.
Beim Restaurant angekommen, meldete ich mich wie im Internet angegeben doch die Leute vor Ort waren etwas irritiert. Ich soll mir einfach einen Platz aussuchen. Toiletten sind die ganze Zeit offen, doch Duschen gibts nicht, dafür kostet es auch nichts. Sieht so aus, als wäre ich heute Wildcamper, naja so halb. Ich hab ja ne Toilette 😀
Ich suchte mir also ein schönes Plätzchen und baute mein Zelt auf.
Blick aus dem Zelt
Anschließend machte ich mich auf, den Gletscher zu erobern.
Dieser Weg sollte kein leichter sein, er war steinig und felsig aber nicht zu schwer und am Ende stand ich vor dem blauen Eis und blickte hinunter ins Tal. Ich war hier oben ganz alleine und konnte somit die Ruhe genießen. So langsam stellte sich aber ein kleiner Hunger ein, also machte ich mich auf den Rückweg.
Gut gesättigt genieße ich jetzt den Ausblick und lasse den Tag ausklingen.
Nach einer verregneten Nacht packe ich in Ruhe meine Sachen und beobachte das Wetter. Hin und wieder gibt es noch Regenschauer, doch es soll besser werden. Ich werde trotzdem meine Regenkombi überziehen, denn lieber einmal umsonst angezogen, als eine nasse Kombi anziehen. Und ich denke nicht, daß ich noch mal soviel Glück mit einem Trockenschrank wie in Jokkmokk haben werde.
Heute geht es erst 121km nach Moskenes und dort mit der Nachmittagsfähre rüber nach Bodø. Von dort sind es dann noch mal 30km bis Saltstraumen zum Mahlstrom. Na denn ich wusel mal weiter. Bis später…
Und wieder einmal ist die kleine verzurrt. Die Fahrt nach Moskenes war erst regnerisch um dann aufzuklaren. Am letzten Tag zeigten sich die Lofoten von der freundlichen Seite.
Am Hafen zückte ich erst mal kurz den Übersetzer um sicher zu gehen, in der richtigen Warteschlange zu stehen. Und ich war nicht die erste. Vor mir stand schon ein Italiener mit seiner Harley. Bei ihm ein weiterer, der aber in der „vllt“-Spur stand. Er hatte noch nicht gebucht und mußte hoffen, mitgenommen zu werden.
Und da war wieder mein Parkproblem. Zusammen mit den Italienern probierten wir verschiedene Möglichkeiten und nach einigem Hin- und Herschieben stand Ruby sicher. So kann man auch ins Gespräch kommen 😀
Ich entledigte mich auch meiner Regenklamotten, denn die Sonne brannte nun richtig vom Himmel. Und so langsam füllte sich der Platz. Wir unterhielten uns auch noch mit zwei Schweden. Bis auf einen kamen wir alle vom Nordkapp.
Und dann lief die Fähre ein und wir waren gespannt, wie die Motorräder hier einsortiert werden.
Doch auf einmal war das Parkdeck leer und kein Motorrad heruntergefahren. Sehr seltsam. Scherzhaft meinte ich zum Italiener, gleich geht eine Tür im Boden auf und da kommen dann ganz viele Motorräder raus. Und tatsächlich ging eine Luke im Boden auf. Erst kamen nur Autos, dann ein Motorrad, dann wieder Autos aber dann, kamen sie und wir machten uns einfahr bereit.
Ich durfte als erste und kam in die Ecke, die große Harley kam auf die andere Seite. Dann stapelten sich die Schweden und weitere Motorräder neben mich. Der Italiener kam vorbei und schaute, ob ich Hilfe brauchte, aber diesmal wußte ich, was zu tun ist und zurrte meine kleine alleine fest.
Nun sitzen wir in der VIP Launch, hier ist es klimatisiert, und genießen die ruhige Fahrt.
Ich hoffe Ruby geht es gut. Bis später…
Allet jut jegangen. Wir fuhren dann im Konvoi aus der Fähre und jeder anschließend seiner Wege. Die meisten blieben anscheinend in Bodø mich zog es zum Mahlstrom. Und so fuhr ich im strahlenden Sonnenschein eine kleine kurvige Nebenstraße entlang und war dann auch schon fast da. Vor mir türmte sich eine große Brücke auf doch das Navi wollte rechts abbiegen und dann war der Campingplatz erreicht.
Ein Platz an der Sonne
Schnell baute ich das klitschnasse Außenzelt und die Plane zum Trocknen auf und breitete den Rest der nassen Plünnen auf der Bank aus. Anschließend gings zum Restaurant um die Ecke und glücklicherweise war ich ein viertel Stunde vor Küchenschluß vor Ort. Es gab Fiskepakke. Fisch mit Gemüse, Kartoffeln und Kräutern im Paket aus dem Ofen. Sehr lecker. Anschließend wollte ich mir mal den Mahlstrom anschauen.
Ich vermute, das der Gezeitenwechsel gerade zu Ende geht, denn auf den Bildern aus dem Internet sah es beeindruckender aus. Vllt schaff ich es morgen früh noch mal hin. Als ich zum Zelt zurückkam, sprach mich der andere Motorradcamper an und im Gespräch stellten wir fest, daß wir beide in Kabelvåg waren. Er kam mir auch bekannt vor 😀
So schwätzten wir ne Runde. Er kommt aus England und hat gerade seine arbeitsfreie Zeit als Offshorer. Er ist wohl immer 6 Monate auf See und dann unterwegs mit dem Bike. Er fährt so ein bissl der Nase nach, mit Karte und Kompass arbeitet er eine kleine Must-seen-Liste ab. Ich erzählte ihm von meinem morgigen Plan und er hat kurz drüber nachgedacht, aber ich denke, daß steht auf der nächsten Liste 😀
Nun gut, es wird langsam frisch hier draußen und ich wollte noch die Küche inspizieren. Mein Zelt ist für die Nacht schon eingerichtet. Ich mache noch einen kleinen Spaziergang. Habt noch einen schönen Abend.
8:10 und ich mach mich jetzt auf in die Stadt. Zu Fuß, Ruby hat heute Pause. Mal schauen, was da schon so offen ist. Das Aquarium machte erst um 10:00 auf. Na ich werd mir die Zeit schon vertreiben, soll ja bis heute Nachmittag relativ trocken sein. Ich schlurf dann mal los. Bis später…
Ich war viel zu früh beim Aquarium und es war zu windig um dort zu warten. Also ging ich weiter in die Stadt in der Hoffnung einen Bäcker oder ein geöffnetes Kaffe zu finden. Ein Kaffe fand ich und es duftete wundervoll, doch es sah noch geschlossen aus. Die Stühle waren noch hochgestellt und die Rolläden halb herunter. Also ging ich wieder zurück und war genau zur Öffnung des Aquariums dort.
Als erstes Mal den Aussichtspunkt erobern und anschließend zu dem Otter und den Seehunden. Der Otter hielt sich versteckt doch bei den Seehunden traf ich auf einen neugierigen Vertreter seiner Gattung. Während die anderen vorbeischwammen als ich durchs Fenster lugte, schaute er mich neugierig an und folgte mir. Also spielten wir eine Weile Fangen von Fenster zu Fenster bevor ich mich ins Innere begab.
Drinne gab es allerhand zu entdecken und auch den ersehnten Kaffe und Kuchen. Und draußen stellte sich auch der Regen wieder ein. Auch als es um 12:00 an die Seehundfütterung ging, hielt der Sprühregen an. Es hatten nicht alle Hunger, aber der Jüngste, bzw Zweitjüngste denn am Montag war ein Junges geboren worden, und die Mutter mit dem 4-tägigen holten sich ihr Futter ab. Auch die Möwen versuchten ihr Glück. Sie haben eine die regelmäßig da ist und diese hatte mich schon auf der Aussichtsplattform begrüßt.
Nach der Fütterung wärmte ich mich mit einem Tee auf und wartete eine Regenpause ab. Dann ging es zurück zum Campingplatz denn die nächsten Wolken hingen schon sehr tief.
Ich machte mir also ein Kännchen Tee und las ein wenig während der Regen wiederkehrend auf mein Zelt trommelte. Zum Abendbrot gab es leckeres Bacalau und nun bin ich mit einer frischen Kanne Tee zurück im Zelt und, genau, der Regen trommelt leise. Naja, aber der Tag war trotzdem schön, nicht zuletzt wegen dem Seehund 😀
Morgen soll das Wetter besser werden. Da ich nur 121km bis zur Fähre habe, kann ich ganz in Ruhe packen und das Wetter abwarten. Um 14:45 stechen wir dann wieder in See. 3h 15min dauert die Überfahrt von Moskenes nach Bodø und dann ist es nur noch ein Katzensprung bis Saltstraumen Camping. Ich bin gespannt.
Es ist kurz vor 7:00, es ist windig aber trocken und die Sonne scheint etwas. Ich schlürfe gerade meinen Kaffee und anschließend packe ich meine Plünnen ein. Wenn ich heute bis Kabelvåg kommen möchte ist der erste Schritt, die 11Uhr Fähre von Gryllefjord nach Andenes zu erreichen. Daür sollte ich allerspätestens um 8:30 hier loskommen.
Da immer noch dicke Wolken am Himmel hängen, werde ich auch wieder meine Regenkombi anziehen. Und ich bin auf meine erste Innandsfährfahrt gespannt. So ich werd mal langsam zu Potte kommen. Bis später…
Kurz nach 8:00 ging es los. Zuerst sah es aus, als hätte ich die Regenkleidung umsonst angezogen, doch dann fing es langsam und stetig an zu Regnen. Kurz vor 10:00 kam ich in Gryllefjord am Fähranleger an und dort waren schon fast alle Wartereihen voll. Ich fragte kurz einen mir zufällig entgegenkommenden Motorradfahrer, wie der Ablauf ist und er meinte, einfach anstellen und warten. Wenn die Fähre da ist, läuft einer rum zum Kassieren.
Ok, ich stellte mich in die letzte verbliebene Reihe und freute mich auf ein leckeres Frühstück aus dem Backshop. Doch daraus wurde nichts. Es war hier zu abfällig um mein Motorrad sicher abzustellen. Also blieb ich sitzen, im Regen und hoffte, das es auf der Fähre etwas zu essen gibt. Und sie bald kommt.
Sie kam dann auch nach ca 45min. Und es ging jemand rum und auf einmal bedeutete mir der Motorradfahrer von vorhin, wir sollen aus der Lane raus und bis nach vorne fahren. Haben wir dann gemacht und da konnte ich auch mal kurz absteigen. Dann kam ein Crewmitglied und registrierte die Plaketten und wollte dann wissen, wer zur Kawa gehört. Icke natürlich und dann konnte ich endlich mein Ticket lösen. Die anderen beiden waren Norweger und erklärten mir, daß die Fährgebühr bei Motorrädern über das Nummernschild gebucht wird. Ganz automatisch.
Und dann hieß es aufsitzen und ruff uff die Fähre. Dort wurden wir dann nach Tetrismanier eingeparkt. Verzurren aber bitteschön alleine. Nun taten sich einige Probleme auf, die gelöst werden wollten. Bei mir gab es nur auf einer Seite einen Anschlagpunkt. Auf der anderen Seite waren aber Bolzen. So legte ich da eine Schlaufe, doch so richtig sicher fand ich es nicht. Einer von den Norwegern war neben mir geparkt und guckte mit rüber. Ok, alles wieder ab und zweiseitig festzurren. Er übernahm es auf der Seite mit dem Anschlagring und ich fragte mich, wie oder wo ich die Haken befestigen kann. Mir fielen meine Zurrschlaufen ein. Die hatte ich extra ins Topcase getan, damit ich schnell rankomme. Nur waren wir so dicht gestapelt, das ich auf meiner Seite nicht am Motorrad vorbeikam. Mein Koffer lehnte an der Tür. Und auf der anderen Seite war der Norweger am Zurren.
Aber er konnte mir zeigen, wie ich die beiden Haken inneinander verhake und dann ging der Rest von alleine. In der Aufregung bin ich nicht darauf gekommen und habe wieder etwas dazu gelernt 😀
Dann kletterte ich auf die andere Seite von Ruby, doch ich war zu dick angepellt um mich durch die schmale Lücke unserer Koffer zu zwängen. Und für oben rüber bin ich zu klein. Also drunter durch. Ich hatte ja Regenkleidung an. Nun standen die Motorräder sicher und wir ginge hoch.
Oben organisierte ich mir erst mal Frühstück und Kaffe und dann ging die Fahrt auch schon los.
Unterwegs snakkte ich etwas mit den Norwegern. Sie wollten alle kaps abfahren, doch sie hatten Probleme und deshalb geht ihnen die Zeit aus. Aber der Rest wird im nächsten Urlaub nachgeholt 😀
Nach der Ankunft trafen wir uns und andere von der Fähre, an der nächstgelegenen Tankstelle wieder. Ich hätte noch lange nicht tanken müssen, aber der Holländer vom Arctic Fjord Camp hatte erzählt, das es teilweise lange Strecken ohne Tankstelle gibt. Er mußte sogar seinen Reservekanister einsetzen, weil er nicht frühzeitig getankt hatte. Also tankte ich und prüfte noch mal das Equip da der Aufbruch von der Fähre schnell erfolgen mußte.
Dann fuhr ich Richtung Kabelvåg los. Die temporäre Streckensperrung auf dem Weg war seid heute morgen wieder aufgehoben, somit konnte ich wie geplant fahren.
Es war eine schöne kurvige Strecke und ohne den andauernden Regen, wäre die Aussicht bestimmt noch besser gewesen. So hatte sie etwas mythisches mit den tiefhängenden Wolken. Es gab auch hier stellenweise Schotter wegen Fahrbahnarbeiten, doch inzwischen komme ich ganz gut zurecht, auch wenn es nass ist.
Die nächste Tankstelle fand ich nach 110km. Dafür fuhr ich auch mal kurz über eine große Brücke zum nächsten Ort. Dort tankt ich Ruby wieder voll und überlegte bei Kaffe und einem Twix, wie ich die nächsten Tage gestalte. Ich weiß, ich habe einen Fahrplan, aber ich hatte einen Tag gewonnen und eine wichtige Info bzgl der nächsten Fähre Moskenes-Bodø erhalten.
Der Norweger erzählte mir, daß sie nicht wie geplant auf die Fähre kamen, da die schon voll war. Man sollte spätestens einen Tag vorher buchen. Ich hatte schon auf der Fähre geguckt und gesehen, daß die besten Zeiten am 08.07. schon voll sind. Man könne natürlich durch frühzeitiges Erscheinen seine Chancen verbessern, mitgenommen zu werde. 1/3 der Fähre wird erst zum Fahrzeitpunkt belegt, aber wollte ich das? Wenn es nicht klappt, müßte ich noch eine Nacht in Moskenes verbringen.
Also beschloß ich, die Fähre für den 9.07. 14:45 zu buchen und zwei Nächte in Kabelvåg zu bleiben. Nur wie, das stand noch zur Debatte. Bei dem ganzen Dauerregen war ich geneigt, wieder eine Hütte oder einen Raum zu mieten. Doch laut Wetterbericht sollte es bei meiner Ankunft von oben trocken sein.
Und der Regen wurde tatsächlich immer weniger und die Straßen sahen trockener aus und als ich ankam, war es Regenfrei, also…
…schlug ich mein Zelt auf und räume es ein, bevor es wieder leicht zu nieseln anfing. Aber nur kurz. Dann ging ich zum Grillzelt hinunter und aß zum ersten Mal Walfleisch. Ich war etwas irritiert da ich Fisch erwartet hatte, aber es schmeckte eher wie Rind und sah ähnlich aus. Aber es hat geschmeckt.
Nun sitze ich mit einer Kanne Tee im Zelt und lausche dem Nieselregen. Morgen will ich in das Aquarium von Kabelvåg. Mal schauen, was es hier so für einheimische Meeresbewohner gibt. Bis dahin habt nen schönen Abend.
…wir ändern selbst die Änderungen. Heute sollte es eigentlich bis zum Campingplatz in Malselvfossen gehen, doch die aktuelle Wetterlage lies mich umplanen.
Jemand hat die Berge im Hintergrund geklaut
Es hat hier die ganze Nacht geregnet und auch jetzt, um 7Uhr ist noch ein leichter Regen vorhanden. Laut Regenradar anderer gestern empfohlener Apps hängt aktuell ein Regengebiet über uns und in Malselvfossen sind laut deren Webseite alle Hütten mit Flüchtlingen belegt.
Ich schaute also die letzte Stunde, welche Optionen sich anbieten und buchte mir eine kleine Hütte auf dem Fjordbotn Campingplatz auf Senja in der Nähe von Botnhamn. Somit verlängert sich zwar meine heutige Tour auf ca 350km, aber da man hauptsächlich auf der E6 dahinkommt sollte das ok sein. Desweiteren habe ich morgen dann eine kürzere Tour, da ich einen Teil des Weges schon heute fahre.
So langsam werde ich mich ans packen machen müssen. Spannend wird es, mit dem Motorrad vom nassen Rasen herunter zu kommen. Vor allem, da sich gestern welche in meinen geplanten Abfahrtsweg gestellt haben. Na mal schauen. Bis später….
Es war eine Abwechslungsreiche Fahrt mit gelegentlichen Schauern und hin und wieder Sonnenschein. Es ging zügig und kurvig auf der E6 an der Küste entlang. Zum großen Teil kann man sie eher als Landstraße ansehen. Aber Möglichkeiten zum Fotografieren gab es nicht so viele und wenn, dann mit Regen. Am Ende der Fahrt wartete dann ein trockened Hüttchen auf mich 😀 und auch hier gab es immer mal wieder Regen.
Nachdem ich mich sortiert hatte, machte ich mir Gedanken über die weitere Fahrt. Leider mußte ich feststellen, daß ein Teil der geplanten morgigen Strecke gesperrt ist. Somit muß ich wieder ein paar Kilometer zurück und einen anderen Weg nach Gryllefjord zur Fähre nehmen. Dabei reifte der Plan, vllt bis Kabelvåg weiter durchzufahren. Dafür muß ich aber die Fähre um 11:00 erwischen. Mal schauen, sonst wird es ein sehr kurzer Fahrtag werden.
Der Tag beginnt sonnig bis leicht bewölkt. Heute geht es zurück gen Süden. Dafür müssen auch wieder etliche Tunnel durchquert werden, aber heute bin ich gewappnet. Mit ein bissl Glück bleibt es am Ziel in Burfjord trocken. Ich werde es ja sehen. So und nun gehe ich Frühstücken und dann wird Ruby gesattelt. Luftdruck ist schon für Gepäck eingestellt. Bis später…
Vier Worte: Tunnel, Rentiere, Psychobusfahrer und *trommelwirbel* Regen. Damit wäre die Fahrt grob zusammengefasst.
Der Tag begann mit einem ungemütlichen Frühstück denn es war eine größere Reisegruppe im Hotel abgestiegen die anscheinend auch früh rausmußte. Also aß ich schnell etwas und trank einen Kaffee und dann wurde Ruby gesattelt und ausgecheckt.
Es ging durch die Tunnel zurück und irgendwann fuhr ich auf langsam fahrende Fahrzeuge auf. Nanu ne Baustelle? Nein eine Herde Rentiere lief vor uns auf der Straße lang.
Langsam geht es vorbei
Der Bus fuhr sogar auf die Gegenfahrbahn um…keine Ahnung warum, denn zu dem Zeitpunkt lief die Herde noch relativ geschlossen auf der ganzen Straßenbreite vor uns. Aber irgendwann bog die Herde links ins Grüne ab und wir hatten die Straße wieder für uns. Heute konnte ich die Fahrt auch genießen, denn es stürmte nicht und man konnte die Kurven genießen.
Irgendwann ging es dann rechts weg auf der E6 Richtung Alta. Auf hier zuckelten wir etwas langsamer als die erlaubte Höchstgeschwindigkeit hinter einem Hängergespann hinterher. Wir, das sind zwei Holländische PKW und ich. Auf einmal verspürte ich von links einen Luftdruck und eine Schrankwand, bzw ein Reisebus, schob sich an mir vorbei und zwängte sich vor mich, denn es kam Gegenverkehr. Und damit nicht genug, dieses Manöver wiederholte er noch zwei Mal bei den Holländern um dann vor dem Gespann langsam zu enteilen. Ein Wunder, das dabei niemand zu Schaden kam.
Irgendwann hatte ich dann die Straße für mich und genoß die norwegische Landschaft. Sie ist etwas rauer, als Schwedens aber auch wunderschön.
Bis Alta, da hatte ich den psychotischen Bus wieder vor mir. Er mus wohl irgendwo gehalten haben. Woran ich ihn erkannt habe? An seiner Fahrweise, denn er wiederholte seine gefährlichen Überholmanöver.
Ich blieb lieber hinter ihm und beobachtete das Wetter. Bis jetzt lief es gut, doch 10min vor Ankunft gab es einen kurzen Regenschauer. Doch nur kurz und die paar Tropfen wurden bis zur Ankunft am Campingplatz getrocknet.
Dort checkte ich ein, suchte mir einen Platz und baute schnell das Zelt auf. Als alles notwendige drin war, kam die nächste Husche. Dafür, daß es hier ab 13:00 bis in die Nacht laut Wetterapp regnen soll, ist das Wetter echt schön.
Bei einem frühen Abendbrot bekam ich Gesellschaft von einem Husumer Pärchen. Sie haben eine Auszeit genommen und sind schon mit dem Wohnmobil durch Spanien, Portugal und Frankreich gefahren. Aufgrund technischer Probleme die sich hinzogen, sind sie dann auf ein Zelt umgestiegen und haben ihre Reise weiter fortgesetzt. Sie waren auch gestern am Nordkapp.
Ein wenig später kam dann noch ein Motorradfahrer hier an. Auch er gönnt sich eine mehrmonatige Auszeit. Seine ursprüngliche Reiseplanung wurde etwas über den Haufen geworfen weil die Länder zumachten, also beschloß er nach Skandinavien zu fahren und später geht es dann noch nach Island. Er will morgen den Sprung zum Nordkapp machen.
Gegen 19:00 kam dann das provezeihte Gewitter mit Wind und Trommelwirbel ähm …regen. Dies habe ich in meinen Schlafsack eingewickelt verbracht und meinen Tagesbericht geschrieben. Bisher war der Schlafsack viel zu warm, doch ich denke, ab jetzt ist er genauch richtig 😀
Morgen gehts dann weiter. Mal gucken, wie das Wetter wird.
Heute soll es soweit sein. Ein lang gehegter Traum geht nach über zwanzig Jahren in Erfüllung. Ruby und ich werden das Nordkapp erreichen 😀
Zum Frühstück gabs ein leckeres und reichhaltiges Buffet und noch einen netten Plausch mit den Spaniern die sich heute auf den Rückweg machen. Auch der Italiener mit seiner Vespa ist gen Süden gestartet. Ich werde meine Winterlayer einziehen und mich dann gemütlich gen Norden aufmachen und so gegen 11:00 dort auf meine Eltern treffen. Mit ein bissl Glück sind wir vor den AIDA-Passagieren da und wenn nicht, wir haben den ganzen Tag Zeit 😀 Bis später…
Es ist jetzt 21:35, vor den Festern ist eine Wand aus feuchter Zuckerwatte und ich kam vor ca 45min zurück vom Nordkapp. Nun sitze ich bei einer schönen Tasse Tee und lasse den heutigen Tag Revue passieren.
Vor der Fahrt überprüfte ich den Reifenluftdruck und konnte zum ersten Mal die Fußpumpe zum Einsatz bringen. Da ich ohne Gepäck fuhr, reichte der normale und morgen früh gibts noch mal ein bissl obendrauf. Dann pellte ich mich an und startete in den strahlenden Sonnenschein.
Die Aida Luna fuhr um 08:00 ein
Das Asphaltband schlängelte sich bergauf, bergab, am Wasser und über grüne Ebenen. Auch einige wenige weiße Flecken zieren noch die Landschaft und die Vierbeinigen Bewohner kühlten sich auf ihnen.
Ach ja die ein oder andere Wolke galt es ebenfalls zu durchfahren, doch am Ende erreichte ich das Nordkapp bei strahlendem Sonnenschein und tief über dem Wasser hängenden Wolken. Nach 1996 war ich nun zum zweiten Mal am Nordkapp. Damals wollte ich Wolken sehen und bekam einen ungetrübten Meerblick. Heute war es einfach nur schön, mein Ziel erreicht zu haben.
Während ich auf meine Eltern wartete gab es manch wunderliches zu bestaunen.
Belgische oder französische Radfahrer die sich zufällig hier oben wieder trafen, ein Wohnmobil, welches keine Schilder lesen kann und erst mal die Busspur blockierte, Reisebusse die für ca 30min Touristen ausspuckten um sie dann wieder nach unter zu karren und eine Schar von Reisenden die mit einem Linienbus ankamen und dann erst mal das Abfertigungshaus belagerten.
Und mitten in den Trubel kamen meine Eltern an. Hi hallo und winke winke, Platz gefunden und sortiert, dann wurde gemeinsam das Nordkapp unsicher gemacht.
Ein bissl Geocachen war auch dabei und der K(r)ampf um eine Mitgliedschaft im The Royal North Cape Club. Es ist der nördlichste Club und man kann nur am Nordkapp Mitglied werden. Unser erster Versuch schlug völlig fehl. Der Junge Mann an der Info und seine Kollegin fertigten uns kurz ab mit, sie haben keine deutschen Diplome mehr, pech gehabt. Verwirrtund entäuscht, drehten wir eine kleine Runde. Vllt haben wir uns missverstanden, denn es gibt noch ein Nordkapp-Diplom. Also noch einmal hin und versucht, ihm verständlich zu machen, das wir Mitglied in dem Club werden wollen. Auch diesmal wieder, sie haben keine Blancos und wir können das genausogut in der Touristeninfo in Honningsvåg erwerben. Da könnten wir ihm vertrauen.
Nagut, dann soll es nicht sein, aber trotzdem ein wenig kundenorientiertes Verhalten. Wir gingen erst mal unserer Wege und erkundeten das Gebäude, den Gift-Shop und schauten hin und wieder bei der Kugel vorbei ob vllt mal ein schönes Foto möglich wäre. Doch unser Timing war nicht so gut da die Kugel immer wieder von touristischen Ameisenhaufen belagert wurde.
Gegen 17:45 kamen wir zufällig wieder bei der Info vorbei und Mutti machte mich darauf aufmerksam, das jetzt jemand anderes dort saß. Wir versuchten also unser Glück und der Herr wußte sofort, was wir wollten und 20 Minuten später hatte der Club 3 neue überglückliche Mitglieder.
Und dies sollte nicht der einzigste Glücksfall sein. Auch an der Kugel ging es ruhiger zu und wir konnten endlich die Fotos machen
An manchen Stellen konnte man auch wieder das Wasser sehen
Nach einem leckeren Abendbrot machte ich mich dann langsam auf den Rückweg zum Hotel.
Morgen geht es nach Burfjord zum Arctic Fjord Camp. Es könnte dort Regnen oder auch nicht. Am Ende der 295km wird sich zeigen, ob ich in einer festen Unterkunft oder im Zelt nächtige.
Ich habe auch mein Gepäck versucht, zu optimieren, doch was zuviel ist, ist zu viel. Aber darauf komme ich am Ende der Reise zurück.
Nun werd ich mal langsam Schluß für heute machen und den Abend ausklingen lassen.
Heute soll es etwas stürmisch werden, doch ich habe es nicht weit (ca 160km) und am Ende wartet ein Hotel. Dort werde ich dann mal etwas umpacken und ein kleines Zwischenfazit ziehn.
Der Berliner ist schon gegen 6e los zum Nordkapp und ich habe auch schon meine Sachen gepackt und warte mit meinen Eltern auf die Frühstückszeit um 9:00. Aktuell ist es 8 und wir sitzen hier gemütlich während der Wind stetig auffrischt.
Ich bin mal gespannt ob ich heute in Schräglage geradeaus fahre und ob es ein paar schöne Haltemöglichkeiten gibt. Habt nen schönen Tag. Bis später…
Uff, was ein Ritt. Zuerst begann es schön kurvig und geschmeidig glitten wir dahin.
Dann kam der erste Tunnel. Ich wurde schon morgens an der Tanke vorgewarnt, es ist dunkel, feucht und kalt. Jupp kann ich jetzt bestätigen.Weiter ging es auf der Küstenstraße. Diese führte auch ab und zu etwas ins Inland über windgepeitschte Ebenen. Und das meine ich so.
Die kommenden Tunnel waren besser ausgeleuchtet, ein bissl zumindest
In Schräglage geradeaus fahren kannt ich ja noch von meiner Tour 2020 aber in einer Rechtskurve nach links drücken um sie zu durchfahren, das war dann doch schon anders wild. Oder die Kurvenschrägheit von 70km/h obwohl man nur 50 fährt. Aber es war wenigstens trocken und der Verkehr in meiner Fahrtrichtung sehr wenig. Also passte ich meine Geschwindigkeit den Verhältnissen an und fuhr hauptsächlich 50 auf der 80er Strecke. Bei schönem Wetter muß sie sich herrlich fahren.
Leider konnte ich keine Pause einlegen. Wenn ich es versucht, zerrte der Wind so stark an Ruby das ich lieber weiterfuhr. Auch meine Helmkamera hat leider nicht aufgezeichnet. Aber vllt reicht ja die Lenkerkameraperspektive zum Veranschaulichen aus.
Dann kam der Nordkapptunnel. 6870m lang mit bis zu 9% Gefälle. Und es ging bergab und wurde kalt und was man herunterfährt muß man auch wieder hinauf. Frierend tauchte ich ein in das Licht am Ende des Tunnels in der fehlgeleiteten Hoffnung, das die Sonne Wärme spenden würde. Doch wenn sie dies getan hat, wurde es sofort vom Wind weggezerrt. Aber nur noch 16km bis Honningsvåg…
… und ein letzter Tunnel. Noch einmal 4,5km. Ich schaltete mal endlich die Griffheizung ein und dann war ich schon da. Die erste Tankstelle war meine denn ich freute mich auf einen wärmenden Kaffee und vllt ein kleines süßes Gebäck. Aber davor gab es noch ein nettes Gespräch mit nem Deutschen der berufsbedingt nach Dänemark gezogen war. Auch er meinte, er hat viel zu viel Gepäck dabei. Hat es für die Fahrt zum Nordkapp direkt aber im Hotel gelassen. Klang nach einem vernünftigen Plan.
Wir schnackten noch kurz und ich konnte ihm auch bzgl Kamerabefestigung am Helm einen Tip geben, dann machte er sich dem Winde trotzend auf den weiteren Weg gen Norden. Ich ging hinein und bekam, wonach es mir begehrte. Und Ruby stand derweil im Windschatten.
Und nun überlegte ich. Ich war zwei Stunden zu früh hier. Wie bekommt man die Zeit bei dem Wetter rum? Nagut Kaffee und Kuchen waren schon mal für ne halbe Stunde gut. Dann fuhr ich weiter nach Honningsvåg hinein, stellte Ruby im Windschatten parkender Fahrzeuge ab und versuchte ein wenig zu schlendern. Immer mit dem Rücken zum Wind sonst knirschte es zwischen den Zähnen.
Ich war dann doch noch ne halbe Stunde zu früh im „The View“ und versuchte, draußen im Wind die Zeit rumzukriegen. Und mich zu vergewissern, das Ruby nicht durch den Wind umgeworfen wird. Sie schwankte ganz schön bei den Böen. Ach, den Helm behielt ich die ganze Zeit auf und das Visir fest verschlossen 😀
Nach ca 15min ging ich dann doch rein und konnte auch schon einchecken…
Aussicht aus dem Zimmer
…und Ruby sicher unterstellen
Dabei lernte ich zwei Spanier kennen, die auch ihre Motoräder unterstellen wollten und im Hotel Quartier bezogen haben. Wir sprachen uns ab, wie wir da parken wollen und sprachen über die Fahrt heute und wer wo herkommt. Das übliche Beschnuppern 😀
Als wir zu meinem Bike kamen war der erste Kommentar, zuviel Gepäck. Jupp, dat habe ich auch schon festgestellt. Das aber in der gelben Rolle nur Campingzeug ist, ließ staunen. Oder sie haben mich nett für verrückt erklärt 😀
Auch die härte meiner Sitzbank war ein Thema. Naja, mein Hintern kann es bestätigen. Aber hey, ich sitze jetzt 9 Tage hintereinander auf dem Bock und man gewöhnt sich dran. Ich habe mir ja auch kleine Etappen vorgenommen. Soweit ich verstanden habe, sind die beiden vor nicht mal 1 1/2 Wochen in Spanien aufgebrochen, aber mit den BMWs hat man da auch etwas mehr Komfort. Trotzdem Hut ab und heute wollen sie Abends noch zum Kapp hoch.
So für mich ist gleich Abendbrotzeit. Für 19:00 ist der Tisch reserviert und ich bin gespannt, sieht nach Buffet aus und ich hab richtig Hunger heute. Morgen geht es dann auf die letzten Kilometer zum Kapp und das Wetter soll besser sein. Ich freu mich schon.
Ach hier oben sind übrigens noch eine Ernergica, ein Elektromotorad, aus der Schweiz und ein Roller aus Italien. Echt lustig, was man hier so alles sieht/trifft. Nu aber essen happen 😀
Es ist jetzt 4:50 in Finnland und ich arbeite an einem Fluchtplan. Über Nacht hat es geregnet und noch mehr Mücken ins Vorzelt getrieben.
Je länger ich warte, umso mehr Viecher wird es auch außerhalb geben. Ich werde also erst mal alles im Inneren verpacken und dann hoffen, daß bei der Flucht nach draußen nicht zu viele Treffer gelandet werden. Dann heißt es packen und flüchten im Wechsel und schnell weg von hier. Kaffee gibt es hoffentlich an der nächsten Tanke.
Heute geht es hoch nach Lakselv in Norwegen. 256km und vllt auch mal eine kleine Pause ohne Menschenfresser.
Bis später… hoffe ich 😀
Hihi kleines Update hier draußen laufen gerade zwei Rentiere vorbei. So 5:00 ich beginne mit der Flucht. Cya
Ich lebe noch 😀
Um 6:45 hatte die Tortur Packen/Flüchten ein Ende. Eingepackt in meine Montur und umringt von einer Mückenarmee schwang ich mich auf Ruby und brauste davon und kurz darauf über die Finnisch-Norwegische Grenze.
Mein erstes Ziel war ein Kaffee, doch mit überschreiten der Grenze wurde ich um 1h in der Zeit zurückgeworfen. Es dauerte als noch länger, bis die Geschäfte öffnen sollten. Desweiteren zeigte mein Navi, das ich schon um 9:00 an meinem nächsten Ziel, dem Fjordutsiken bei Lakselv sein würde. Hm wie könnte man den Tag also sinnvoll nutzen. Immerhin wäre ich dann auch schon wieder 256km gefahren sein.
Aber zuerst Kaffee und dabei dann nachsinnen. Doch die Tanke in Kautokeino hatte um 6:15 noch nicht geöffnet. Also weiter und regelmäßig aufs Navi schauen, da der Akku vom Headset leer war und ich ihn gestern nicht laden konnte. Leider vergaß ich ans rechtzeitige tanken zu denken und es kam zwar eine schöne Strecke weg, aber keine Tanke.
Normalerweise sind bis zu 300km kein Problem, aber da habe ich auch keine 60kg Gepäck dabei. Also hoffen, das es bis zum nächsten größeren Ort Karasjok reicht. Sonst hätte ich den Joker, meine Eltern die dort Campierten anrufen und um Hilfe bitten müssen.
Aber es reichte und mit 273 km rollte ich gegen 8:00 an die Tanke. Elf Liter Sprit für Ruby, aber kein Kaffee für mich. Kurzer Chat mit Eltern und dann ab zum Kaffee und zur Tagesplanung.
Sie wollten auch weiterfahren da auch sie von Mücken geplagt wurden, doch für das Nordkapp war es noch zu früh. Das Cachevent ist erst in der Nacht vom 4. auf den 5. Also beschlossen wir gemeinsam im Fjordutsikten abzusteigen und sollte dort auch so eine Mückenplage sein, nähmen wir eine Hütte oder Zimmer. Ich fuhr schon mal zur Auskundschaftung vor.
Am Fjordutsikten angekommen war es erst mal anders als erwartet, kleiner. Ich schaute mich um und fand den Platz ganz nett und erkundete mich über die räumlichen Unterbringungsmöglichkeiten. Nur Zimmer und nur für eine Nacht, meine Eltern würden gerne zwei Nächte bleiben.
Während ich auf sie wartete hatte ich ein nettes Gespräch mit einem Italiener der hier lebt. Ich fragte, wie es hier mit Mücken aussieht. Er meinte wenig, aber wenn ich Mücken möchte, dann könnte ich nach Kautokeino fahren. Ich dankte und sagte ihm woher ich kam. Er lachte und meinte in Galdotieva verdoppelt man sich innerhalb kurzer Zeit wegen der Mückenplage. Dies kann ich nur bestätigen.
Eine halbe Stunde später waren auch meine Eltern da und wir beschlossen wie üblich zu nächtigen. Sie mit ihrem Bus, ich im Zelt. Wir suchten uns einen Platz und fingen an, aufzubauen.
Als mein Zelt stand und zum Trocknen vom Wind geschüttelt wurde, schnappten wir unsere Badesachen und liefen dem Wasser hinterher. Dieses floß gerade ab und auf den Sandbänken in der Ferne sonnten sich ein paar Rentiere.
Nach einer kurzen Erfrischung packten wir den Rest aus. Als wir es uns im Schatten gemütlich machten kam ein Biker um die Ecke und meinte, er sähe ein bekanntes Ortskennzeichen bei meinen Eltern. Wir kamen ins Gespräch und stellten fest, das wir in Berlin recht nah beieinander leben.
Auch er hatte einiges an Gepäck dabei. So wie ich, stellte auch er fest, das bestimmt einiges zuviel ist, aber es ist auch seine erste Tour dieser Art.
Als die Flut zurückkam ging es noch mal kurz ins kühle Nass da hier um die 30°C sind. Später kamen auch noch einmal Rentiere auf den Sandbänken vorbei.
Abends saßen wir noch mit dem Berliner und schnackten eine Runde. Alles in allem ein schöner Tag mit schöner Fahrt und schöner Aussicht. Und fast ohne Mücken. Solange hier der Wind geht sogar ohne 😀
Morgen geht es nach Honningsvåg ins Hotel. Ich hoffe, ich kann auf den 162km auch mal in Ruhe anhalten und vllt ein paar schöne Fotos machen. Nachmittags schaue ich mir dann noch den Ort an. Ihr lest dann morgen mehr.
Juten Morjen alle miteinand. Die Sonne brutzelt schon wieder ordentlich um 6:30 und das Frühstück ist auch verzehrt. Nur noch in Ruhe das Käffchen austrinken, aber im Schatten. Dann packe ich langsam zusammen und überquere die finnische Grenze. Heute stehen 232km bis Galdotieva auf dem Plan. Ob ich dort unterkomme, werde ich sehen. Ansonsten geht es weiter, bis sich etwas findet. Bis später…
Heute wird ein langer Leseabend in der Zelteigenen Sauna. Aber immer noch besser als von den Insekten bei lebendigem Leibe verspeist zu werden.
Ansonsten war der Tag recht unspektakulär. Es gab die übliche Navidressur, schnelle Fahrt mit schönen Kurven, viel Wasser rechts, links und unter der Straße und ferne Berge mit etwas Schnee.
Dieses Bild entstand unter Einsatz meines Lebens
Eigentlich wollte ich heute an dem ein oder anderen schönen Platz rasten, doch eine Rast war rastlos, da man vor den Insekten flüchten mußte. Somit war ich schon um die frühe Nachmittagszeit in Galdotieva und bezog Quartier. Naja in Etappen. Kurz etwas aufbauen, umpacken und dann wieder weglaufen. Man hatte dann wieder ca 30sek Ruhe bevor der Mob wieder versuchte einen zu zerfleischen. Am Ende stand das Zelt und nur das nötigste ist drin.
Anschließend wollte ich baden, doch da ich danach wegen dem Dreck hätte duschen müssen, ging ich gleich duschen. Anschließend flüchtete ich mich in das Tankstellenrestaurant, denn dort waren auch kaum Viecher. Eigentlich war es um 15:30 noch keine Abendbrotzeit, aber ich wollte so schnell es geht ins Zelt in Sicherheit.
Gegen 16:00 kamen meine Eltern hungrigerseits herein und wir schnackten ne Runde. Auch sie flohen vor den Menschenfressern und wollten noch bis Kautokeino in Norwegen weiter. Nach dem Essen ging es für mich ins Zelt und für sie on the Road.
Nun sitze ich hier gegen 17:30 und lausche den Minisekten wie sie regenähnlich an mein Zelt prasseln. Aber vllt kommt auch noch richtiger Regen, denn das Donnergrollen wird lauter. Wir werden sehen. Morgen heißt es früh raus und packen, bevor die Insekten munter werden. Vllt noch einen Kaffee vor der Abfahrt aber dann nichts wie weg nach Norwegen. Ich hoffe, in Lakselv gibt es weniger Menschenfresser.
Haltet die Ohren steif und das Zelt fest verschlossen.
Bis zum Frühstück sind es noch fast 2h und ich fing an, meine Sachen zu packen, doch dann wurde ich abgelenkt. Ein Eichhörnchen wuselte vorbei und kurz darauf gemächlich ein Hase. Nun sitze ich schon ein viertel Stunde und beobachte das muntere Treiben. Der Hase grast gemütlich an ein und derselben Stelle und das Hörnchen sprintet hierhin und dahin, putzt sich, knabbert etwas und sprintet weiter 😀
Hier scheint jetzt wieder die Sonne. Mal schauen, wie es in Pajala aussieht. Da dies nur 246km entfernt liegt, fahre ich vorher noch zum Polarcirkel. So ich packe mal weiter. Nach dem Frühstück noch die Hütte säubern und dann geht es los. Bis später…
Was ist heute alles passiert?
Zuerst habe ich den Besuch am Polarcirkel nachgeholt und nebenbei noch den dortigen Cache. Dann ging es zurück zum Camp, denn das Navi zickte wieder rum. Es ging soweit, das ich den Akku kurz rausnehmen mußte, aber dann tat es wieder seinen Dienst. Nur ich verstand es nicht mehr. Es redete mit fremder Zunge, Eesti wie ich am Ziel herausfand. Zumindest wußte ich dann, daß ich mal aufs Display nach dem Weg schauen sollte.
So fuhr ich fröhlich vor mich hin, bis etwas größeres in der Halsgegend einschlug, mal wieder. Naja ich dachte mir nichts bei, bis ich ein bissl später einen stechenden Schmerz dort verspürte. Ich versuchte mit der linken Hand die Ursache zu entfernen und fand glücklicherweise bald eine Haltemöglichkeit. Hier hab ich erst mal alles vorsichtig ausgezogen, falls der Übeltäter noch da war und versuchte dann im Spiegel, die Stelle zu sichten. Jupp da war ein Piks und der sah aus und fühlte sich auch so an, wie mein erster Wespenstich. Ich hab mir dann den Goretexkragen umgemacht, in der Hoffnung, beim nächsten Mal verschont zu bleiben.
Kurz darauf sah ich endlich die ersten Rentiere. Sie hatten es sich im Schatten gemütlich gemacht.
Später begegneten mir auch noch zwei einzeln doch die fand ich jetzt nicht so schnell auf den Videos. Bin schon gespannt.
Und dann kam es, wie es kommen mußte: Fahrbahnbelagarbeiten. Das heißt Schotter, aber glücklicherweise waren die Spuren relativ frei gefahren da hier einiges an Fahrzeugen lang kam. Und es waren immer Asphaltstrecken dazwischen. Ich ließ also vor dem nächsten Schotterstück die Autos hinter mir durch und zuckelte mit ca 30km/h voran. Und holte tatsächlich einen Schweden ein 😀 so klingte ich mich bei ihm ein und wir sammelten einige Fahrzeuge hinter uns. Auch ein weiteres Motorrad sah ich im Rückspiegel. Aber alles hat ein Ende auch diese Zuckelei und dann ging es wieder munter weiter.
Am Ende kam ich dann mit ein paar unnötigen Schlenkern in Pajala an. Also bisher kann ich Calimoto als Routenplanung nur eingeschränkt empfehlen. Da hier herlicher Sonnenschein war und wohl kein Gewitter kommen sollte, schlug ich mein Zelt auf und begab mich ins kühle Nass.
Anschließend begab ich mich zum Abendbrot in die Stadt. Zurück auf dem Campingplatz befand sich ein weiteres Zelt mit einer Chopper von Triumph in der Nähe. Man kam ins Gespräch. Der Finne hat auch schon einiges an Strecke hinter sich, laut eigener Aussage unter anderem 1600km in zwei Tagen zu denLofoten. Ok, bei seiner Maschine mag das gehen, aber mit Ruby? Ne die gesteckten Tageskilometer sind ok. Mehr muß nicht sein sagt mein Hintern. So schafft er es am nächsten Tag wieder fit zu sein 😀
Doch auch der Finne meinte, er nimmt sich jetzt mehr Zeit. Morgen will er rüber nach Finnland zum größten finnischen Motocross. Na da wünsch ich gute Fahrt und viel Spaß
Gegen 19:00 begann dann das Lichtspiel, kurz danach dann auch das Grummeln und dann setzte ein ca halbstündiger Gewitterregen ein. Währenddessen wurde es auch kühler nur damit es jetzt danach feuchtschwühl ist.
Es war heute wieder ein ereignisreicher Tag der sich nun dem Ende neigt. Morgen geht es ab nach Galdotieva. Eine kurze Strecke und die Ungewissheit, ob man dort zelten kann. Laut Internetseite ja, aber den letzten vor meinem Urlaub wurde es verwehrt. Zur Not kann ich dann immer noch weiter fahren und woanders eine Unterkunft finden. Bis dahin allen noch einen schönen Abend.
Hier blieb das Gewitter aus, doch an meinem heutigen Ziel soll es auf mich warten. Schaun wir mal, ob ich die 326km bis Jokkmokk mache. Bis später…
Es waren dann mehr als 326 km, ich glaube um die 360 oder so. Aber am Ziel hatte ich dafür kein Auge. Aber beginnen wir am Anfang.
Mein Navi wollte heute schon wieder die Strecke ändern. Doch mit einem kleinen Trick brachte ich es auf Spur und so ging es los. Mit flottem Tempo über fast verlassene Straßen und das Wetter hielt sich. Unterwegs fiel mir ein, das es eventuell ratsam wäre, nicht nur die Technik wetterfest zu machen, sondern auch mich. Aber auf die Regenkombi verzichtete ich, sondern zog nur den Gore-tex layer ein. Hatte ich doch morgens glatt vergessen.
Die Kilometer fuhren sich munter weg, bis ich links abbiegen sollte, in eine Baustelle, 6km voller Schotter. Nein danke. Ich suchte also auf dem Navi nach einer Alternativen. Die fand ich dann unter anderem der E4 und ca 40km Umweg. Was solls, ich wollte so schnell es geht nach Jokkmokk, vllt sogar, bevor das Unwetter losgeht.
In Pitea gab es einen kurzen Tankstopp, ohne Zusatzpause, denn ich wollte Strecke machen. Aber ich hatte kurz über ein Käffchen nachgedacht. Kurz darauf fand ich auch meine Route wieder und ich war wieder auf Kurs. An einem größeren Wasserfall überlegte ich wieder, bzgl Pause, doch so langsam merkte man die Wetterveränderung.
70km vor Jokkmokk bog ich nach rechts, doch von links dräute ungemach.
Der Himmel war dunkler, als es auf dem Foto aussieht. Und er sollte noch dunkler werden. Ein Pinneberger Campingbus fuhr dort an mir vorbei und ich beschloss mich in sein Kielwasser zu setzen. Ursprünglich im übertragenen Sinne, doch 35km vorm Ziel auch im wörtlichen. Vorher zuckten aber schon vereinzelte Blitze über den Himmel und ich fing an Ruby und mir Mut zuzusprechen. Alle Actiontrickserien Mottos wurden zitiert und die Kilometer wollten nicht schrumpfen.
Ein Foto aus dem Helmkameravideo
Als sich dann plötzlich die Schleusen des Himmels öffneten, fühlte es sich erst an wie Hagel. Tausend kleine Einschläge in der Kombi die ich bis auf die Haut spürte. Sogar mein Navi schaltete in den Nachtmodus. Das letzte Mal war es in Strahlsund Nachts so dunkel. Also volle Konzentration und hoffen, das ich bald ankomme. Ein Unterstellen war nicht möglich, und bei der Wetterprognose auch nicht zielführend. Es hieß durchhalten.
Glücklicherweise lies der Regen dann irgendwann etwas nach, aber aufhören wollte er nicht. Den Stop am Polarcirkel sparte ich mir deshalb, wer weiß, wie lange die Atempause hält.
Endlich erreichte ich Jokkmokk doch zum Campingplatz mußte ich durch und dann noch zwei Kilometer. Und wie zum Hohn fing es 1km vorher wieder richtig an zu schütten. Egal Ruby und ich erreichten unser Ziel und ich bekam auch noch ein Hüttchen. Naja schon was größeres, aber die kleinen waren wohl schon weg. Egal, ein festes Dach ist gerade Gold wert.
Eine kleine Doppelhaushälfte……innen geräumig
Perfekt ist natürlich das integrierte Bad. Da ladete erstmal alles, was direkt dem Regen ausgesetzt war. Ich nicht, den zum Glück hat der Gore-tex layer mich trocken gehalten.
Fix noch Frühstück geordert und in einer kleinen Regenpause die Sachen aus den Koffern geholt. Dann ging es erst mal in die Saune und anschließend ein schönes Rentierfilet zum Abendbrot.
Aktuell lunscht die Sonne durch die Wolken und wenn das Motorrad schon naß vom Regen ist, kann man es mal ein bissl Reinigen. Tat auch langsam Not bei den vielen Flugviechern und dem Staub und Dreck der Onoffroadeinlagen.
Ich teste derweil den Trockenschrank und lasse den Abend ausklingen. Morgen soll das Wetter morgens trocken sein und in Pajala, meinem nächsten Halt, scheint angeblich die Sonne. Wir werden sehen.
Futter im Tank, 9:30 und nun auf nach Burträsk in 324km, um 17:00 wird dort zugemacht. Bis später..
Na das war heute eine flotte Tour. Zwei Drittel der Strecke ging es auf der E4 mit teilweise 110km/h. Da kam ich schon leicht ins frösteln. In Umea drehte ich dann eine kleine Stadtrunde um zu einer Tankstelle zu kommen und Ruby und mich zu befüllen. Ruby 95 und für mich Kaffee. Dann bedurfte es noch einer kleinen Runde um wieder auf die Strecke zu kommen. Nun hieß es, ab ins Hinterland.
Glücklicherweise blieb ich heute auf wirklich festem Boden und kam zügig voran. Aber mit nur 80km/h merkte man dann doch schon wieder die Wärme. So verlief die Reise heute recht ereignislos, worüber ich nach dem gestriegen Tag doch recht froh war. Allein kurz vor Fahrtende bedurfte es etwas mehr Aufmerksamkeit. Loch an Loch und sie hält doch war dann Abschnittsweise das Straßenmotto, aber für Ruby und mich kein Problem und auch etwas spaßig zwischen den Löchern zu bleiben 😀 In unseren Landen wären diese Abschnitte wahrscheinlich mit 10km/h beschriftet, hier hieß es max 50 und der Schwede zog mit 70 an mir vorrüber.
Viel früher als erwartet, gegen 14:45 traf ich am Campingplatz in Burträsk ein und da für heute Nacht Gewitter angezeigt werden, gönne ich mir den Luxus einer kleinen Hütte.
Nachdem alles verstaut und Ruby gesichert war, erkundete ich bei einem kalten Getränk die nähere Umgebung.
Am Ende der Landzunge führte der Weg noch weiter, doch ich verzichtete, da ich nur meine Campingschuhe anhatte und der Boden weicher wurde. Dies war eine gute Idee, denn die Betreiberin hier erzählte mir, daß es keine Verbindung zum anderen Ufer gibt und schwimmen ist aufgrund der Strömung zu gefährlich. Wir schnackten noch etwas über das Wetter und die angrenzenden historischen Gebäude, dann begab ich mich zur Badestelle.
Das Wasser war nur eine minimale Abkühlung, da es sich im Verlauf des Tages erwärmt hatte. Aber es hieß Baden nach Mafiaart, man besuchte die Fische. Aber fürs Abendbrot waren sie zu klein.
Die Helmkamera war auf der E4 außer Betrieb. Zuerst dachte ich, es wäre die Kamera selber, oder vllt der Ausgang der Powerbox, nur ich nahm mir erst beim Kaffee die Zeit zum Testen. Glücklicherweise funktioniert alles, bis auf das kurze USB-Verlängerungskabel. Also ging es später wieder mit zwei einsatzfähigen Kameras weiter. All zu viel war ja nicht zu sehen.
Für morgen habe ich wieder die wasserdichten Gehäuse am Start. In Jokkmokk soll es Gewittern. Aber um die 24°C sein, ich weiß also nicht, ob die Kameras durchhalten, da sie in den Gehäusen am Anfang des Urlaubes auf der Fahrt nach Lovsjö ein Hitzeproblem bekamen und sich abschalteten. Wir werden sehn und ich hoffe, das sich entweder der Wetterbericht irrt, oder in Jokkmokk wieder eine Hütte auf mich wartet. Danach wird das Wetter wieder besser.
Sodele, daß war es heute wieder von mir. Bissl technischer Schnack am Ende, aber dat muß auch mal sein. Ich koch mir jetzt ein Süppchen, Tüte, ja aber es macht satt und ist gut zu transportieren. Außerdem ist es ja keine Regel ;-b und genieße noch ein bissl den kühlen Luftzug in der Hütte. Draußen ist es echt zu warm und fast kein Schatten.
So long…
Ps mein Navi hat mich heute gefoppt. Es hat die Route verändert, aber nur etwas, deshalb ging es etwas schneller. Na morgen pass ich wieder besser auf. Aber hier oben gibt es eh nicht mehr so viele Wege 😀
Nu aber tschüssi, mein Süppchen ist gleich fertig.
Da der Weg heute kürzer ist, der Campingplatz idyllisch und die Betreiber sehr nett, starte ich etwas später, so gegen 10:30 in den Tag. Heute geht es zum Sälstencamping bei Härnösand. Ohne Verabredung wäre ich bestimmt noch etwas geblieben. Also falls ihr mal in der Nähe von Ljusne seid, schaut hier gerne vorbei. Bis später…
Los ging es mit ein paar schönen Kurven zum Frühstück um danach dann erst mal größere Straßen entlang zu fliegen. Bei dem warmen Wetter war es mir aber auch recht eine kühle Brise zu spüren.
Nach einen etwas längeren Tankstop bei dem ich nicht nur Ruby abfüllte sondern auch mir eine erfrischende Fanta gönnte ging es weiter. Und da war auch mein Murmeltier, die unbefestigte befestigte Straße wieder. Sie führte schön geschwungen an einem See entlang nur mußte ich wieder mehr auf die Straße achten, aber hätte ich gewußt, was mich später noch erwartet, dann hätte ich vllt doch mal angehalten.
Ein frisches Asphaltband schlängelte sich zu Beginn in den Wald. Da kam Freude auf, bis es endete und eine weniger befestigte Straße begann. Aber es war fahrbar und nach zwei Kilometern auch wieder frisch asphaltiert… für ca 2km, dann kam mir Gegenverkehr in einer Staubwolke entgegen. Ich lies ihn passieren und begann den schottrigen Weg entlang zu fahren, in der Hoffnung, das bald wieder Asphalt kommt. Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt sagt man angeblich. Hier starb sie recht früh, doch wenden war mir nicht möglich also blieb nur das weiter, für 13km 8-(
Keep the wheels rollin… Mein Horizont wurde kleiner und beschränkte sich auf die vllt 5m Schotterpiste vor meinem Vorderrad. Ich lies, wenn es ging entgegenkommende und hinter mir herzuckelnde Fahrzeuge passieren und versuchte im 1. Gang mit vorsichtigem Kupplungsspiel Ruby auf Kurs zu halten. Auch das Notrufsystem schaltete ich ab um keinen unnötigen auszulösen, weil mir die Karre nur umkippt.
Ursprünglich wollte ich auf den Hälfte pausieren, aber ich wollte nicht riskieren, die Konzentration zu verlieren. Also bat ich im Stillen Graham Jarvis mein Bike zu führen und gemeinsam schafften wir die 13km Schotterpiste schweißgebadet aber gesund und erleichter. Sollte mich noch einmal so etwas erwarten dann darf das Navi gerne einen neuen Kurs berechnen. Selbst mit einer Reiseenduro wäre die Strecke sehr anstrengend gewesen.
Danach waren es nur noch 20km bis zum Campingplatz. Hier durfte ich dann frei auf der Zeltwiese wählen.
Während ich mein Zelt aufbaute vernahm ich einen bekannten Pfiff und als ich mich umdrehte war dort das orangene Reisemobil meiner Eltern im Anrollen. Sie haben mich eingeholt 😀
Nach einem erfrischenden Bad im Ostseewasser und einer anschließenden Dusche und Wäsche waschen, aßen wir gemeinsam Abendbrot und erzählten von unseren Erlebnissen.
Als ich zu meinem Zelt zurückkam war etwas anders. Nicht am Zelt, sondern auf dem Tisch, auf dem meine Seifen zum trocknen lagen. Zumindest liegen sollten. Es lagen nur die Oberschalen dort. Ich sah mich um und fand die Duschseife etwas weiter samt Unterschale im Gras liegen mit verdächtigen Spuren.
Welches Verbrechen ist hier vorgefallen? Und wo ist meine Wäscheseife? Von ihr fand ich nur die Unterschale. Ich suuchte die nähere und weitere Umgebung ab, doch fand nichts und mich damit ab, mir eine neue kaufen zu müssen.
Ein anderer Zelter sah mein Suchen und fragte, was los sei. Ich berichtete ihm von dem Vorfall und daß ich die Vögel im Verdacht habe. Er berichtete mir, daß vor kurzem einem aneren Camper von einem Vogel ein Earpod geklaut wurde. Aber Seife… da hatte er Zweifel, doch die Seifenspuren lügen nicht.
Während ich also Anfing meinen Bericht zu schreiben, schauten meiner Eltern auf ihrer Cachingrunde vorbei. Hinter meinem Zelt ging es zu einem weiteren Cache auf ihrer Runde. Ich versprach zu warten, bis sie zurück aus dem Wald sind.
Es dauerte etwas, doch dann näherten sie sich und ich fragte scherzhaft, ob sie auch Seife gefunden hätten. Und Mutti rief spontan ja, lachte und bückte sich. Als sie sich wieder aufrichtete, hielt sie die verloren geglaubte Seife in der Hand. Und auch diese hatte verdächtige Spuren an sich.
Nach diesem ereignisreichen Tag mit Angst, Schweiß und Tränen vor Freunde über eine wiedergefundene Seife werde ich mich jetzt zur Ruhe begeben. Morgen will ich um 9:00 auf der Straße sein.
Kurz vor 9:00 mache ich mich auf zum Ljusnefors Camping in 278km Entfernung. Wir haben hier jetzt schon 25°C und ich hoffe auf viel Schatten oder schnelle Wege. Schaun wir mal. Bis später…
Ich bin ja eher der Durchfahrer, aber ich dachte ich mach mal ein Foto von den befestigten unbefestigten Straßen, denn, wen wunderts, ich befinde mich schon wieder auf einer, obwohl ich der Naviapp sagte, keine unbefestigten Straßen. 😀
Ich befinde mich mitten im (N)irgendwo und habe hier 4G und es knackt im Wald. Das könnte die Hitze sein oder vllt Tiere. Ich stehe ja nun schon ein Weilchen hier und bin leise. Und ich nutze den Moment für eine kleine Stärkung
Doch ich glaub, ich zieh mal weiter und überlaß Flora und Fauna sich wieder selbst. Die Blaubeeren sind ja auch noch nicht fertig. Bis später…
So fuhr ich also, oder besser schwamm ich über die losen Steine. Ich fühlte mich langsam sicherer und das war ein Fehler. 3km nach der Pause bekam ich Ruby noch rechtzeitig am äußerten Rande am Ende einer Linkskurve zum Stehen. Aber was war passiert? Ich hatte die Kurve in Schräglage passieren wollen. Nur eine leichte, aber mit Straßenbereifung, vollem Gepäck und viel Schotter, rutschte ich stetig nach außen. Glücklicherweise bewahrte ich die Ruhe und bremste und lenkte vorsichtig und dann standen wir da und atmeten durch. Nun mußte ich Ruby vorsichtig wieder auf Kurs bringen, was mit etwas Überzeugung auch gelang. Dann ging es noch weitere zwei Kilometer mit max 30km/h vorwärts. Aber schön vorsichtig. Kurz vor Schluß wurde es noch mal richtig knifflig. Es ging steil bergabe und natürlich immer noch schottrig. Also erster Gang und Ruby gut zureden und jaaaa auch ein kleines Stoßgebet zum Himmel. Dann war es geschafft 😀
Zum Durchatmen gab es jetzt erst mal etwas gerade Strecke bei 80km/h. Ruby und ich konnten uns so wieder etwas abkühlen.
Aber es gab heute auch wieder superschöne kurvige Passagen vorbei an Wiesen und Feldern und auch durch Wälder. Unterm Strich war es wieder eine wunderschöne Fahrt. Als ich mich dem Campingplatz näherte kühlte sich sogar die Luft etwas ab. Liegt wohl an der nahegelegenen Ostsee.
Der Campingplatz ist sehr beschaulich. Hier gibt es einige schattige Plätzchen und so flüchte ich heute nicht vor der Sonne sondern vor den Waldameisen 😀
Zuerst aber flüchtete ich mich ins kühle Nass und schnackte ein wenig mit der Campingplatzbetreiberin. Diese spricht sehr gut deutsch. Und anschließend machte ich einen Spaziergang über den Platz.
Nun werde ich mir noch etwas leckeres zu Essen bestellen und den Tag ausklingen lassen. Der Lachs soll wohl sehr gut sein. Ich bin gespannt. Bis morgen.
Juten Morgen, es ist kurz vor 9:00 und ich bin Abfahrbereit. Aber kurz noch an der Tanke etwas Futter in Rubys und meinen Tank, dann geht es los ins 295km entfernte Mälarbaden. Der Campingplatz dort wird von der Schwester des Herren von Lovsjöbadens Camping betrieben. Ich hoffe, die Kameras halten heute durch. Gestern wurde es ihnen zu warm. Bis später…
Fast just in time kam ich heute auf dem Mälarbadens Camping an und konnte die Grüße des Bruders ausrichten.
Heute ging es entlang der Felder mit den vereinzelten Gehöfften auf breiteren Straßen mit langgezogenen Kurven und einer entsprechend höheren Geschwindgkeit (bis zu 80km/). Aber bei der vorherschenden Temperaturen war dies nicht schlimm, ja ich war sogar etwas froh darüber. Doch ab und zu gab es ein paar schöne kurvige Abschnitte auf denen man auch der ein oder anderen SuMo begegnen konnte.
Alles in allem war ich aber lange Zeit wieder allein auf der Straße und genoß die Gerüche und die Landschaft.
Gegen 14:30 und heute ohne Tankumweg war ich dann am Zeltplatz. Zügig baute ich das Zelt auf und hing mein Akkupack und das Helminterkom an das Solarpanel. Wenn es hier eins gibt, dann Sonne im Überfluß. Somit trocknen auch die gewaschenen Sachen sehr schnell.
Meinen Magen füllte ich anschließend im nahegelegenen Golfklub und nun sitze ich im Schatten am Strand und schreibe diese Zeilen. Ich denke, ich bleibe noch etwas hier, denn Sonne hatte ich jetzt erst mal reichlich.
Sodele der frühe Vogel stolpert über den Wurm. Es ist jetzt ca 8:30 und Ruby ist gepackt. Noch ein kurzer Tankstop und dann geht es 315km Richtung Jönköpping. Kurz davor liegt der Campingplatz von Lovsjö, mein heutiges Etappenziel. Allen einen schönen Tag und bis später.
Da bin ich wieder. Die schwedischen Straßenplaner müssen Motorradfahrer sein. Eine Kurve reihte sich an die nächste. Auf einigen Strecken war vor kurzem der Straßenrand gemäht worden, so daß man einen guten Überblick hatte, an anderen Stellen stand das Graß so hoch, daß ich lieber langsamer fuhr um noch rechtzeitig reagieren zu können. Auch in der Waldabschnitten war dank des Licht und Schattenspiels der Weg schwerer zu erkennen.
Und natürlich durften auch unbefestigte Straßen nicht fehlen. Nun gut, diese sind hier gut festgefahren aber der Splitt obenauf war doch nicht so angenehm für mich Zweireifer. Also vorsichtig Gas, immer bereit zum Kuppeln und schalten, hangabwärts durfte es dann gerne die Motorbremse sein und vor allem ganz nach dem Motto von Graham Jarvis: keep the wheels rolling.
Gesagt getan und auf den wenigen geraden Strecken durchatmen. Ab und zu durfte und konnte man auch mal 90 fahren, sonst war das Reisetempo so zwischen 50-70. Und einen kleinen Tankumweg gab es auch. Ich hätte zwar pockern können, denn bald darauf lag auch eine Tankstelle auf dem Weg, aber lieber zu früh tanken, als laufen müssen.
Unter dem Strich war es heute eine schöne Tour, auch wenn statt 315km am Ende fast 350 aufm Tacho standen und fast 7h fahren am Hintern nagten. Die Belohnung wartete am Ende auf dem Lovsjö Baden Campingplatz:
Nun leg ich die Füße hoch und tanke Energie für morgen.
Früh erwachte ich und machte mich nach dem Frühstück spontan auf den Weg zum Campingplatz meiner Eltern. Wir waren zwar erst zu 10:00 verabredet, aber statt zwei Stunden rumzugammeln, überraschte ich sie lieber nach einem ca halbstündigen Spaziergang vor ihrem Camper. Zum Kaffee war ich schon zu spät, aber in meinem Hotel gab es ja auch einen guten zum Frühstück.
Gemeinsam zogen wir dann los um uns Ystad anzuschauen und das Tagesziel war der Multi-Cache um Wallander. Vorher gab es einen ausgiebigen Stadtbummel.
Dies Gässchen steht exemplarisch für Ystad
Viele kleine knuffig gemütliche Häuschen reihen sich aneinander. Überall sind Rosen und ähnliche Sträucher zu finden, Cafés und Restaurants sind zahlreich vorhanden und laden zum Verweilen ein. Um die Mittagszeit herum schlenderten wir durch die Marina und aßen im gleichnamigen Restaurant. Mir stand der Sinn nur nach einer Kleinigkeit und ich entschied mich für das Marinan Garnelen Sandwich. Meine Eltern hatten etwas mehr Hunger und bestellten einen gegrillten Saibling mit Kartoffeln.
Irgendwas stimmt hier nicht 😄
Am Ende haben wir aber alle aufgegessen und niemand war noch hungrig. Und lecker war es auf jeden Fall.
Nun da die Stadt grob erkundet war und die Mägen gefüttert wandten wir uns dem Tagesziel zu. Vorher gab es noch einen Cache in der Marina, den wir nicht alleine suchten, und anschließend noch einen schnellen Fund vor meinem Hotel. Dann machten wir uns endlich auf den Weg zum Wallander mit einer kurzen längeren Pause, bei der wir das Ent- und Beladen der Bornholmfähre beobachteten. Irgendwann erreichten wir dann unser Ziel und konnten auch hier schnell fündig werden.
Wir blieben noch ein Weilchen und überlegten unsere nächsten Schritte und just als wir aufstanden kamen wieder ein paar Cacher. Diese beiden Damen kamen aus dem Ruhrgebiet. Also noch kurz geschnackt und ich konnte ihnen auch beim Rätsel bzgl des Parkautomaten bei meinem Hotel weiterhelfen.
Wir zogen anschließend noch einmal eine etwas andere Runde durch die Stadt, vorbei an Wallanders Wohnhaus und vielen weiteren kleinen Häuschen und Rosensträuchern. Am frühen Abend trennten sich dann unsere Wege bis wir uns hoffentlich planmäßig am 04.07. wieder am Nordkap treffen.
Ich kann jedem einen Besuch in Ystad empfehlen und auch mein Hotel Stationen Bed&Breakfast.
Nun kümmer ich mich noch etwas um meinen Sonnenbrand und morgen geht es dann auf zum Nordkap.
Zumindest hoffe ich, das alles gut geht und Ruby und ich das andere Ufer heil erreichen. Aber später mehr dazu. Nach einem morgendlichen Sonnetanken wurde mir für ein paar Minuten der Rückweg zum Frühstück abgeschnitten.
Aber es geht auch gleich wieder weiter zum schwarzen Gold des Morgens 😀 anschließend werde ich Ruby satteln und mich auf den Weg nach Sassnitz machen. Bis später
Pole Position in Sassnitz und noch jede Menge Zeit bis zum Check in. Zuerst vertrieb ich mir allein die Zeit und wenig später kamen auch meine Eltern. Kurz vor 13:00 wurde dann der Check in geöffnet und mir wurde eine Lane zugewiesen. Natürlich die für Motorräder, aber ich war noch eine Weile alleine und fragte mich, ob ich das einzige bleibe. Aber kurz darauf fuhr ein weiteres Motorrad an. Kurzer Gruß und dann gleich die entscheidende Frage: ob er schon mal mit dem Motorrad auf einer Fähre war. Antwort: nein
Einfahrt unserer Fähre
Da standen wir nun zu zweit und wußten nicht, was uns erwartet. Auch die nächsten beiden waren ahnungslos, doch dann erschienen am Horizont zwei weitere Mopeds und ich meinte, die wissen bestimmt Bescheid. Meine erste Bekanntschaft meinte scherzhaft, ob es nicht vllt ein Vorurteil sei, nur weil sie Reiseenduros fahren 😀
Naja, vllt dies und ihre souveräne Anfahrt, aber sie enttäuschten mich nicht und hatten schon einige Erfahrung und boten ihre Hilfe an, wenn es Probleme beim Verzurren geben sollte. Und das Beste Sie sind quasi Nachbarn aus Eberswalde. Die beiden hatten schon einiges erlebt und zu erzählen. So schwatzten wir noch ein wenig bis es dann an Eingemachte ging: rauf auf die Fähre.
Gurte und Vorlegekeile waren in ausreichendem Maße vorhanden. Ich machte mich auch sogleich ans Werk, mußte aber feststellen, daß ich beim Festzurren hinten meine Maschine aufrichtete. Also genau das Gegenteil bewirkte, wie gewollt. Ich versuchte mir bei den beiden erfahrenen Fährfahrern etwas abzugucken und freundlicherweise wurde mir auch gleich aktiv geholfen. Wir lösten das Problem am Heck, indem wir beide Enden des Gurtes quasi hangaufwärts einhackten und so meine Maschine in den Seitenständer zogen. Alles noch mal überprüft und dann hieß es vertrauen.
Während der Überfahrt schwatzte ich noch weiter mit den Nachbarn. Zufällig hatte wir die gleiche Sitzreihe gewählt und da es relativ leer war, rückten wir etwas auf. Da das Wetter gut war, lag der Katamaran recht ruhig und in mir wuchs die Zuversicht, das alles gut geht. Und jaaaa ich war froh, Ruby noch aufrecht am Ende der Fahrt vorzufinden. Aber nun ist mir vor den nächsten Fähren nicht bange. Die werden wesentlich langsamer als 60km/h fahren.
Ausfahrt aus dem Ystader Hafen
Nun war ich gespannt auf mein Hotel. Die Informationen für den Check in nach der Zeit hatte ich inzwischen bekommen, aber vorher galt es noch den Parkplatz zu bezahlen. Da ich ja kein Auto habe ist es schwierig ein Parkticket untrennbar mit dem Motorrad zu verbinden. Es standen aber noch zwei Apps zur Auswahl. Die erste verlangte zusätzliche Verwaltungsgebühren, hm nein. Bei der zweiten konnte man sich kostenlos registrieren. Nur dabei muß ich etwas übersehen haben, denn ich konnte nicht länderübergreifend parken, hm seltsam. Dafür konnte man den Acc ohne probleme wieder löschen. Wenigstens etwas gutes. Also blieb nur die Parkscheinvariante. Dann hätte der Tankrucksack halt dran bleiben müsse. Er war ja gesichert und nicht ohne weiteres abzunehmen. Moment werdet ihr jetzt rufen, du sagtest hätte…. Genau, hätte, mußte aber nicht. Man löst hier am Automaten ein elektronisches Ticket 😀
Also weiter zum Hotel. Hier gabs ne Pin führ die Tür und eine für die Schlüsselfächer. Damit konnnte ich nun die wichtigsten Plünnen aufs Zimmer bringen.
Anschließend machte ich mich auf Nahrungssuche und nach einem ATM. Ich stromerte etwas herum, doch entweder war es rappelvoll oder asiatisch. Und weder nach dem Einen noch nach dem Anderen stand mir der Sinn. Ich wollte mir also schweren Herzens die Imbisbuden, an denen ich vorher vorbeilief, mal genauer ansehen, als ich auf einmal aus einem scheinbaren Hinterhof einladende Musik vernahm. Etwas unsicher, ob es ein öffentlicher Ort ist, schaute ich vorsichtig hinein. Ich wurde nicht weggescheucht, und es sah so aus, als bekäme man hier etwas zu essen.
Ich näherte mich also dem Tresen und wurde auch gleich freundlich empfangen. Also blieb ich und bestellte mir etwas zu essen und zu trinken. Bei angenehmer Musik und einem Südländischen Flair aß ich zu Abend. Und da heute anscheinend der Tag ist, an dem ich neue Dinge tat: Motorrad und Fähre, elektronisches Parkticket, mußte ich zum ersten Mal im Restaurant mit Karte zahlen. Stellte mich also erst mal dumm an, da ich nicht wußte, das man den Betrag zum Bezahlen selber eintippt. Naja wir haben es hinbekommen und daraus entstand noch ein nettes kleines Gespräch.
So erfuhr ich, daß das Bakfickan zum Continental gehört. Hatte im ersten Moment gar nicht so gewirkt. Auf jeden Fall war es ein schöner Abschluß eines ereignisreichen Tages der ersten Male 😀 und ein schöner Start in den Urlaub.
Für heute soll es genug von mir sein. Morgen treffe ich mich mit meinen Eltern zum Ystadbummel. Haltet die Ohren steif.
Ruby ist gesattelt, nun pell ich mich noch an und dann geht es los nach Stralsund zum Klabautermann. Bis später.
Die ersten Meter fühlten sich an wie ein Eiertanz. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich wieder an das zusätzliche Gewicht und der Urlaub begann. Zur Eingewöhnung fuhr ich einen Teil meiner Hausstrecke vorbei am Werbelinsee, danach ging es ab ins Unbekannte. Vorbei an Wiesen, Feldern und durch Wälder, kleine Orte und über schmale Straßen führte mich das Navi bis nach Stralsund zum Klabautermann.
Die ersten 270km meiner großen Reise liegen hinter mir und ich entspanne nach einem leckeren Abendbrot auf meinem Zimmer. Morgen geht es dann ab nach Ystad. Ich freue mich schon auf Schweden und bin etwas nervös wegen der Überfahrt mit dem Katamaran, aber ich habe alle Vorbereitungen getroffen und ausreichend Zurrgurte im Gepäck. Moralischen Beistand gibts durch meine Eltern. Mit ihnen werde ich einen Tag Sightseeing in Ystad verbummeln. Dann trennen sich unsere Wege bis wir uns am Nordkap wieder treffen.
Nun der Worte sind genug geschrieben, zumindest für heute. Ich genieße noch etwas den Abend und melde mich morgen zurück.
Noch zwei Tage bis es endlich losgeht. Eine leichte Nervosität stellt sich ein und im Kopf gehe ich immer wieder das Gepäck durch, ob ich an alles gedacht habe und ob alles verstaut ist… Moment mal, verstaut? Jupp aktuell ist alles schon mal Probe gepackt.
Alles ist verstaut und die Tragfähigkeit der Koffer eingehalten. Auch die Gesamtkapazität von Ruby ist noch nicht ausgeschöpft. Aber man soll ja auch nicht übertreiben. Minimalisten kämen sicher mit weniger aus, aber ich übe ja noch 😀
Apropo Ruby, die habe ich heute in der Frühe Reisefertig gemacht: gründliche Reinigung und anschließend die Kette schön geschmiert. Nun warten wir gemeinsam auf Dienstag und ich lenke mich etwas mit Moto GP und dem Erzbergrodeo ab. Versuche es zumindest, denn immer wieder wandern die Gedanken zur bevorstehenden Reise. Naja, wenn es losgeht, dann wird die Nervosität der Fahrfreude weichen.
Bis dahin werd ich wohl noch mal das Gepäck checken 😀