Moin moin.
Es ist 07:20 und die Taschen sind fast komplett gepackt, nur noch die Freizeitkleidung wandert nach dem Frühstück in die Rolle. Endlich geht es wieder los. Das Hotel Touring in Misano Adriatico kann ich leider nicht empfehlen. Die Angestellten, wenn man sie trifft sind nett, aber es gibt hier keine direkte Rezeption. Damit konnte ich leben und auchmit der Zimmergröße. War ja nur zum Übernachten, Zelt lüften und Wäsche waschen. Hat alles geklappt, aber das ich gestern gegen 23:00 dachte, die nachträgliche Klimaanlage fällt von der Decke und wird mich fressen… Nein da bin ich raus. Zumal war sie eigentlich auch nicht an. Nach einigen bangen Momenten und wahllos Schalter drücken (alles gut beschriftet) gab sie Ruhe. Der Rest der Nacht verlief ruhiger als die letzten da ein Großteil der Fans abgereist war und Misano sich dem Alltag zuwandte.
Naja ich bin auf die heutige Etappe gespannt. Laut Calimotos Angabe 324km in ca 6h. Laut meinem Navi benötige ich min 30min mehr für die gleiche Strecke🤔
Wir werden sehen. Deshalb will ich heute früher los und hoffe am Ende einen der wenigen Plätze auf dem Campingplatz zu bekommen. Bis später…


Tja wo fang ich an…. aaaaaalso es war eine Fahrt voller Kurven und Grundfahrübungen. Wenn das so weiter geht, klappt det doch noch mit den kleinen Wenden. Einerseits lag es an mir, das ich wenden mußte und mal an ungeplanten Arbeiten an Straßen. In einem Städtchen drehte ich eine Extrarunde bei der ich erst mal eine Schreckbremsung machte, da ich beim Rechtsabbiegen quasi in den Abgrund schaute. Keine Bange, da war nicht wirklich ein Abgrund, aber die Straße ging so steil bergab, das es im ersten Moment so wirkte. Ich wollte also zurück aber nach nem 270 Linksdreh traute ich mich dann doch runter. Unten war ich wieder da, wo ich dachte, ich wäre falsch. Also noch mal ne kleine verkürzte Runde zum Wenden. Nur um dann festzustellen, das ich eigentlich doch richtig war🤣🤣🤣naja also wieder Retour und weiter gings.
Eine weitere Grundfahrübung war Anfahren am Berg. Mitten im Nirgendwo auf eine Bergstraße kurz vor einer Kuppe stand eine Baustellenampel. Kurz vor der Kuppe und es ging recht stark bergauf. Ratet mal, welche Farbe die hatte. Rot, richtig… naja und hinter mir stand dann auch noch jemand als Zuschauer. Der einzige Vorteil dadurch, ich hätte nicht allzuweit zurückrollen können😂😂😂
Ich mich also vorbereitet und es wurde dann auch mal grün. Kupplung zum Schleifpunkt gut Gas geben, und ich meine gut. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich, dat wird nüscht aber es hat geklappt und ich war übern Berg😁 aber noch steiler sollte es dann wahrlich nicht mehr werden.
Ansonsten galt es heute üben üben üben, nur was? Richtig Kurven in jeglicher Variante. So richtig super war es, wenn der Fahrbahnbelag der faltigen Stirn eines alten Mannes ähnelte. Also so eine richtig faltige Stirn und am besten noch mit Löchern. Naja aber wenn der Belag gut war dann hieß es, das Wissen wachrufen und Kurven üben. Es klappt immer besser, vor allem bergauf. Bergab da übe ich morgen bestimmt weiter🤣🤣🤣
In den wenigen Moment, wenn man mal die Aussicht genießen konnte, bot sich oft zu beiden Seiten ein weiter Blick über das Land. Wer also gerne sein Material testen und eine schöne Strecke genießen möchte, dem kann ich diw Tourdaten gerne zukommen lassen.
Um ca 08:30 bin ich gestart und war kurz nach 17:00 am Ziel. Zumindest behauptete das Navi dies. Ich suchte mir einen halbwegs sicheren Stellplatz und zückte erst mal mein Handy. Hm, hier sollte irgendwo der Campingplatz sein. Nur wo? Während ich fragend um mich oder vielleicht auch dumm aus der Wäsche😅 guckte, kam ein Radler des Wegs und auf mich zu. Er fragte ob alles ok wäre und ob ich was suche. Nach Worten suchend, fahnden wir uns bei deutsch wieder und er erklärte mir das kurz hinter mir die Abfahrt zum Campingplatz wäre. Er empfohl aber, das ich mir das Geläuf vorher angucken und wenn ich es mir nicht zutraue, dann würde er auch später mein Gepäck abholen.
Glücklicherweise folgte ich seinem Ratschlag. Es wäre schon schwierig gewesen nach unten zu kommen, doch unten gab es nicht wirklich einen sicheren Stellplatz für ein Motorrad. Den nächsten Tag das ganze mit vollem Gepäck wieder nach oben? Nein, da war ich dann raus. Das Angebot mit dem Gepäck war echt nett, aber für eine Nacht wollte ich es nicht in Anspruch nehmen. Aber ansonsten sah es dort sehr nett aus und wenn man in der Gegend ein paar Tage verbringen möchte, kann man dort gerne die Seele baumeln lassen.


Ich stapfte wieder nach oben und suchte nach einem Hotel in der Nähe. Ich fand eines und rief dort an. Glücklicherweise sprach man am anderen Ende auch Englisch und hatte ein Zimmer. Ich sagte, ich bräuchte ca 30min und man würde auf mich warten. Da ich zu verpeilt war, die Adresse ins Navi einzugeben, nutzte ich die Routenführung von Google. Hat super geklappt und sogar das Kurvenfahren lief fast von allein. Irgendwo habe ich wohl noch eine kleine Energiereserve versteckt gehabt.
Vor Ort fuhr ich natürlich erst mal vorbei🙄 Also kurz geparkt, nachgeschaut und dann ein letztes Mal für heute Anfahren am Berg und eine kleine Wende. Dann parkte ich auch schon mitten auf dem Kies. Der Besitzer kam mir auch schon entgegen und meinte, ich solle in Ruhe alles angehen, er wartet noch auf jemand anderen und wäre sonst auch noch telefonisch später erreichbar. Kies und parken ist so ne Sache. Also erst mal den Earl komplett entladen, dann wieder draufgeschwungen und… och nicht. Also mußte ich zum ersten Mal mein Mopped seitlich manövrieren. Hat dann aber auch geklappt.


Leider hat sein Restaurant heute geschlossen, aber er empfohl mir eines etwas weiter die Straße hoch. Da strapste ich dann auch hin und war früh zu früh da.


Etwas später wurde dann die Tür geöffnet und irgendwie verständigten wir uns darauf, das ich gerne etwas essen möchte. Die Dame sprach nur italienisch aber wir hatten den Google-Übersetzer. So bekam ich denn auch, was ich wollte und es war lecker: Arrosticini
Auch das Bezahlen klappte. Wieder einmal ging man an den Tresen zum Bezahlen🤔 Anschließend machte ich mich auf den Rückweg zum Hotel.




Morgen wird wieder ein langer Tag. Vielleicht werde ich unterwegs die Routenführung ändern müssen, aber erst mal stehen wieder ca 322km auf dem Plan und wieder eine deutliche Diskrepanz zwischen Calimoto und Navi. Heute hatte mein Navi recht behalten. Wir werden sehen. Es ist schon spät und da es erst um 08:00 Frühstück gibt, will ich vorher schon gepackt haben.
Bei Kilometer 1957 (heute morgen 1609) lege ich mich nun schlafen und wünsche euch auch eine gute Nacht.
Dlzg✌️