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Nordkapp 2022

11.07.2022 ferry ferry Lady

Um 6:15 liegt der See noch still da

Guten Morgen

7:45 die Sonne hat die Wolken verscheucht. Bis auf das Zelt ist alles verpackt und ich trinke noch einen Kaffe und lausche der Natur während ich die Sonne genieße. Ab und zu hört man einen Fisch nach dem Frühstück schnappen und mit etwas Glück kann man ihn sogar kurz sehen. Die Gletscherbäche rauschen die ganze Zeit, doch im Sonnenlicht nimmt man es ganz anders war.

Ich habe noch ein paar Minuten bevor ich mich gegen 9:00 auf die 1,5km Rückweg zur Fähre mache. Um 10:15 soll die erste Fahrt von hier zurück gehen. Also genug Zeit um den Weg zu bewältigen. Ja ja, was sind schon 1,5km werdet ihr denken, aber mit voller Motorradmontur, der Campingtasche und dem Kochgeprödel sind das sehr lange 1,5km. Und es zeigt mir, daß ich Zuhause mein Equip überarbeiten sollte. Nicht nur Sachen, die man nicht brauchte aussortieren, sondern eventuell Gewicht und platzsparende Alternativen suchen.

Achso, meinen Campingkocher hatte ich heute das erste Mal im Einsatz. Ein guter Kaffe macht den Start in den Tag perfekt.

Ach ja, wie geht es heute weiter. Heute stehen eine kleine und eine etwas längere Fährfahrt auf dem Plan und dazwischen dürfen die Reifen wieder Asphalt schlucken. Obwohl hier oben frisst der Asphalt Reifen, aber alles im grünen Bereich bei Ruby. Ziel ist das Polarcamp in Kilboghamn wo ich eventuell einen Tag bleibe. Aber das werde ich vor Ort entscheiden.

So nun werde ich langsam den Rest packen und mich zur Fähre schleppen. Ich freue mich schon auf Ruby und hoffe, es geht ihr gut. Bis später…

Auch heute fuhr mir die erste Fähre vor der Nase weg, aber diesmal nicht die geplante. Es gab schon eine frühere, also stand der Zeitplan noch. Am Anleger angekommen, spazierte ich etwas den Steg entlang. Eigentlich wollte ich die Enten beim Baden beobachten, doch auf einmal sprach mich jemand auf Englisch von dem ankernden Segelboot an. Wie denn meine Nacht war. Während ich antwortete fiel der Dame ein, das wir ja gestern auf dem Weg zum/vom Svartisen deutsch gesprochen haben (sie ging gerade ab als ich aufstieg), also wechselten wir in die uns vertrautere Sprache.

Sie ist mit ihrem Mann von Deutschland aus bis hierher gesegelt und sie wollen noch ein wenig weiter hoch, doch fürs Nordkapp reicht die Zeit nicht. Wir schwatzten noch etwas bis meine Fähre am Horizont erschien und wünschten uns weiterhin eine gute Fahrt.

Die Fähre selber hatte ich für mich allein, doch ich war froh, Ruby wohlbehalten wieder zu sehen. In Ruhe packte ich meine Sachen und machte mich auf den Weg zum Polarcamp bei Kilboghamn. Es sollte ein recht kurzer aber schöner Fahrtag werden. Die Sonne schien und die Straße schlängelte sich an der Küste entlang und bot so manchen schönen Ausblick.

Vor der ersten Fähre in Forøy noch kurz getankt und dann zum Anleger. Als ich dort ankam, stand auch eine Fähre da und war beladen und die Schranke so halb runter. Ok, dachte ich, dann die nächste, doch man wingte mich rauf und wies mich ein. Ich stellte Ruby ab und wartete auf das Abkassieren. Es kam keiner und so fragte ich eine Dame und sie meinte, das geht übers Nummernschild, wenn man angemeldet ist und manche Fähren sind zu bestimmten Monaten frei. Hm, nagut, wir werden sehen. Ich fand noch ein Schild, wo die Internetseite für die Registrierung draufstand, also schnell noch angemeldet. Aber es kam niemand und auf der Seite war auch nichts verbucht. Dann war das wohl eine freie 😀

Nach ein paar Minuten waren wir drüben und genossen wieder Sonne, Kurven und die Aussicht. Bis Jektvik, was nicht so weit war. Ich reihte mich in die Schlange ein, wurde aber vom Fährpersonal nach ganz vorne gebeten. Ok, dann warte ich halt auf Pole. Da es eine Stunde bis zur Fährfahrt hin war, genehmigte ich mir einen Kaffee und eine Waffel.

Etwas später gesellten sich zwei große GS zu mir. Ein Belgier und ein Franzose. Die beiden hatte schon etwas mehr Strecke hinter sich und lustigerweise ähnliche Eckdaten wie meine Reisedauer 😀 Wir tauschten uns etwas aus über unsere Erlebnisse und auch sie hatten Bekanntschaft mit Schotterpisten gemacht, auch mit einer ähnlichen, wie auf meiner Tour nach Sälsten. War wohl auch mit den GS nicht angenehm. Und dann kam die Fähre.

Etwas größer, aber sie fährt ja auch länger. Ich mußte dann doch erst mal für Reihe 1 platzmachen, aber dann kamen wir dran. Uns wurde eine Reihe am Rand zugewiesen, Platz nehmen, war uns selbst überlassen. Ich fuhr also soweit wie möglich vor, aber so, daß ich einen Anschlagpunkt hatte und nicht abschüssig stand. Zum ersten Mal benötigte ich einen eigenen Gurt. Ruby war schnell fixiert und dann ging es ab nach oben. Der Porsche vor mir hatte seine Alarmanlage nicht deaktiviert, also schrillte die auf einmal los, als die Fähre sich in Bewegung setzte. Man konnte sie bis an Deck hören.

Es waren auch noch andere Motorradfahrer außer uns da und die stellte ihre Bikes einfach so ab. Spoiler: die standen am Ende der Fahrt immer noch und die Jungs waren auch an Deck gewesen. Vllt waren wir zu vorsichtig, aber lieber so, als ohne Bike nach Hause.

Von der Fähre runter waren es für mich nur noch 3km. Und da der frühe Vogel auch mal den Wurm fängt, bekam ich den besten Platz vor Ort.

Aber ich bleibe nur eine Nacht, da die Polarkreistaufe auf eigene Faust mit Boot durchzuführen wäre. Und da ich alleine bin und so richtig „viel“ Ahnung von Motorbooten haben, lass ich das sein und spare den Tag für einen anderen Zeitpunkt. Wenigstens kam ich heute mal wieder zum Waschen.

Um 19:00 gibt es dann Abendbrot. Mal schauen, was gefangen wurde. Bis dahin genieße ich die Aussicht und überdenke den morgigen Tag. Macht euch nen schönen Abend.

So long…

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