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Nordkapp 2022

07.07.2022 wie weit wird die Reise gehen?

Es ist kurz vor 7:00, es ist windig aber trocken und die Sonne scheint etwas. Ich schlürfe gerade meinen Kaffee und anschließend packe ich meine Plünnen ein. Wenn ich heute bis Kabelvåg kommen möchte ist der erste Schritt, die 11Uhr Fähre von Gryllefjord nach Andenes zu erreichen. Daür sollte ich allerspätestens um 8:30 hier loskommen.

Da immer noch dicke Wolken am Himmel hängen, werde ich auch wieder meine Regenkombi anziehen. Und ich bin auf meine erste Innandsfährfahrt gespannt. So ich werd mal langsam zu Potte kommen. Bis später…

Kurz nach 8:00 ging es los. Zuerst sah es aus, als hätte ich die Regenkleidung umsonst angezogen, doch dann fing es langsam und stetig an zu Regnen. Kurz vor 10:00 kam ich in Gryllefjord am Fähranleger an und dort waren schon fast alle Wartereihen voll. Ich fragte kurz einen mir zufällig entgegenkommenden Motorradfahrer, wie der Ablauf ist und er meinte, einfach anstellen und warten. Wenn die Fähre da ist, läuft einer rum zum Kassieren.

Ok, ich stellte mich in die letzte verbliebene Reihe und freute mich auf ein leckeres Frühstück aus dem Backshop. Doch daraus wurde nichts. Es war hier zu abfällig um mein Motorrad sicher abzustellen. Also blieb ich sitzen, im Regen und hoffte, das es auf der Fähre etwas zu essen gibt. Und sie bald kommt.

Sie kam dann auch nach ca 45min. Und es ging jemand rum und auf einmal bedeutete mir der Motorradfahrer von vorhin, wir sollen aus der Lane raus und bis nach vorne fahren. Haben wir dann gemacht und da konnte ich auch mal kurz absteigen. Dann kam ein Crewmitglied und registrierte die Plaketten und wollte dann wissen, wer zur Kawa gehört. Icke natürlich und dann konnte ich endlich mein Ticket lösen. Die anderen beiden waren Norweger und erklärten mir, daß die Fährgebühr bei Motorrädern über das Nummernschild gebucht wird. Ganz automatisch.

Und dann hieß es aufsitzen und ruff uff die Fähre. Dort wurden wir dann nach Tetrismanier eingeparkt. Verzurren aber bitteschön alleine. Nun taten sich einige Probleme auf, die gelöst werden wollten. Bei mir gab es nur auf einer Seite einen Anschlagpunkt. Auf der anderen Seite waren aber Bolzen. So legte ich da eine Schlaufe, doch so richtig sicher fand ich es nicht. Einer von den Norwegern war neben mir geparkt und guckte mit rüber. Ok, alles wieder ab und zweiseitig festzurren. Er übernahm es auf der Seite mit dem Anschlagring und ich fragte mich, wie oder wo ich die Haken befestigen kann. Mir fielen meine Zurrschlaufen ein. Die hatte ich extra ins Topcase getan, damit ich schnell rankomme. Nur waren wir so dicht gestapelt, das ich auf meiner Seite nicht am Motorrad vorbeikam. Mein Koffer lehnte an der Tür. Und auf der anderen Seite war der Norweger am Zurren.

Aber er konnte mir zeigen, wie ich die beiden Haken inneinander verhake und dann ging der Rest von alleine. In der Aufregung bin ich nicht darauf gekommen und habe wieder etwas dazu gelernt 😀

Dann kletterte ich auf die andere Seite von Ruby, doch ich war zu dick angepellt um mich durch die schmale Lücke unserer Koffer zu zwängen. Und für oben rüber bin ich zu klein. Also drunter durch. Ich hatte ja Regenkleidung an. Nun standen die Motorräder sicher und wir ginge hoch.

Oben organisierte ich mir erst mal Frühstück und Kaffe und dann ging die Fahrt auch schon los.

Unterwegs snakkte ich etwas mit den Norwegern. Sie wollten alle kaps abfahren, doch sie hatten Probleme und deshalb geht ihnen die Zeit aus. Aber der Rest wird im nächsten Urlaub nachgeholt 😀

Nach der Ankunft trafen wir uns und andere von der Fähre, an der nächstgelegenen Tankstelle wieder. Ich hätte noch lange nicht tanken müssen, aber der Holländer vom Arctic Fjord Camp hatte erzählt, das es teilweise lange Strecken ohne Tankstelle gibt. Er mußte sogar seinen Reservekanister einsetzen, weil er nicht frühzeitig getankt hatte. Also tankte ich und prüfte noch mal das Equip da der Aufbruch von der Fähre schnell erfolgen mußte.

Dann fuhr ich Richtung Kabelvåg los. Die temporäre Streckensperrung auf dem Weg war seid heute morgen wieder aufgehoben, somit konnte ich wie geplant fahren.

Es war eine schöne kurvige Strecke und ohne den andauernden Regen, wäre die Aussicht bestimmt noch besser gewesen. So hatte sie etwas mythisches mit den tiefhängenden Wolken. Es gab auch hier stellenweise Schotter wegen Fahrbahnarbeiten, doch inzwischen komme ich ganz gut zurecht, auch wenn es nass ist.

Die nächste Tankstelle fand ich nach 110km. Dafür fuhr ich auch mal kurz über eine große Brücke zum nächsten Ort. Dort tankt ich Ruby wieder voll und überlegte bei Kaffe und einem Twix, wie ich die nächsten Tage gestalte. Ich weiß, ich habe einen Fahrplan, aber ich hatte einen Tag gewonnen und eine wichtige Info bzgl der nächsten Fähre Moskenes-Bodø erhalten.

Der Norweger erzählte mir, daß sie nicht wie geplant auf die Fähre kamen, da die schon voll war. Man sollte spätestens einen Tag vorher buchen. Ich hatte schon auf der Fähre geguckt und gesehen, daß die besten Zeiten am 08.07. schon voll sind. Man könne natürlich durch frühzeitiges Erscheinen seine Chancen verbessern, mitgenommen zu werde. 1/3 der Fähre wird erst zum Fahrzeitpunkt belegt, aber wollte ich das? Wenn es nicht klappt, müßte ich noch eine Nacht in Moskenes verbringen.

Also beschloß ich, die Fähre für den 9.07. 14:45 zu buchen und zwei Nächte in Kabelvåg zu bleiben. Nur wie, das stand noch zur Debatte. Bei dem ganzen Dauerregen war ich geneigt, wieder eine Hütte oder einen Raum zu mieten. Doch laut Wetterbericht sollte es bei meiner Ankunft von oben trocken sein.

Und der Regen wurde tatsächlich immer weniger und die Straßen sahen trockener aus und als ich ankam, war es Regenfrei, also…

…schlug ich mein Zelt auf und räume es ein, bevor es wieder leicht zu nieseln anfing. Aber nur kurz. Dann ging ich zum Grillzelt hinunter und aß zum ersten Mal Walfleisch. Ich war etwas irritiert da ich Fisch erwartet hatte, aber es schmeckte eher wie Rind und sah ähnlich aus. Aber es hat geschmeckt.

Nun sitze ich mit einer Kanne Tee im Zelt und lausche dem Nieselregen. Morgen will ich in das Aquarium von Kabelvåg. Mal schauen, was es hier so für einheimische Meeresbewohner gibt. Bis dahin habt nen schönen Abend.

So long…

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