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Nordkapp 2022

03.07.2022 windy weather outside…

Heute soll es etwas stürmisch werden, doch ich habe es nicht weit (ca 160km) und am Ende wartet ein Hotel. Dort werde ich dann mal etwas umpacken und ein kleines Zwischenfazit ziehn.

Der Berliner ist schon gegen 6e los zum Nordkapp und ich habe auch schon meine Sachen gepackt und warte mit meinen Eltern auf die Frühstückszeit um 9:00. Aktuell ist es 8 und wir sitzen hier gemütlich während der Wind stetig auffrischt.

Ich bin mal gespannt ob ich heute in Schräglage geradeaus fahre und ob es ein paar schöne Haltemöglichkeiten gibt. Habt nen schönen Tag. Bis später…

Uff, was ein Ritt. Zuerst begann es schön kurvig und geschmeidig glitten wir dahin.

Dann kam der erste Tunnel. Ich wurde schon morgens an der Tanke vorgewarnt, es ist dunkel, feucht und kalt. Jupp kann ich jetzt bestätigen.Weiter ging es auf der Küstenstraße. Diese führte auch ab und zu etwas ins Inland über windgepeitschte Ebenen. Und das meine ich so.

Die kommenden Tunnel waren besser ausgeleuchtet, ein bissl zumindest

In Schräglage geradeaus fahren kannt ich ja noch von meiner Tour 2020 aber in einer Rechtskurve nach links drücken um sie zu durchfahren, das war dann doch schon anders wild. Oder die Kurvenschrägheit von 70km/h obwohl man nur 50 fährt. Aber es war wenigstens trocken und der Verkehr in meiner Fahrtrichtung sehr wenig. Also passte ich meine Geschwindigkeit den Verhältnissen an und fuhr hauptsächlich 50 auf der 80er Strecke. Bei schönem Wetter muß sie sich herrlich fahren.

Leider konnte ich keine Pause einlegen. Wenn ich es versucht, zerrte der Wind so stark an Ruby das ich lieber weiterfuhr. Auch meine Helmkamera hat leider nicht aufgezeichnet. Aber vllt reicht ja die Lenkerkameraperspektive zum Veranschaulichen aus.

Dann kam der Nordkapptunnel. 6870m lang mit bis zu 9% Gefälle. Und es ging bergab und wurde kalt und was man herunterfährt muß man auch wieder hinauf. Frierend tauchte ich ein in das Licht am Ende des Tunnels in der fehlgeleiteten Hoffnung, das die Sonne Wärme spenden würde. Doch wenn sie dies getan hat, wurde es sofort vom Wind weggezerrt. Aber nur noch 16km bis Honningsvåg…

… und ein letzter Tunnel. Noch einmal 4,5km. Ich schaltete mal endlich die Griffheizung ein und dann war ich schon da. Die erste Tankstelle war meine denn ich freute mich auf einen wärmenden Kaffee und vllt ein kleines süßes Gebäck. Aber davor gab es noch ein nettes Gespräch mit nem Deutschen der berufsbedingt nach Dänemark gezogen war. Auch er meinte, er hat viel zu viel Gepäck dabei. Hat es für die Fahrt zum Nordkapp direkt aber im Hotel gelassen. Klang nach einem vernünftigen Plan.

Wir schnackten noch kurz und ich konnte ihm auch bzgl Kamerabefestigung am Helm einen Tip geben, dann machte er sich dem Winde trotzend auf den weiteren Weg gen Norden. Ich ging hinein und bekam, wonach es mir begehrte. Und Ruby stand derweil im Windschatten.

Und nun überlegte ich. Ich war zwei Stunden zu früh hier. Wie bekommt man die Zeit bei dem Wetter rum? Nagut Kaffee und Kuchen waren schon mal für ne halbe Stunde gut. Dann fuhr ich weiter nach Honningsvåg hinein, stellte Ruby im Windschatten parkender Fahrzeuge ab und versuchte ein wenig zu schlendern. Immer mit dem Rücken zum Wind sonst knirschte es zwischen den Zähnen.

Ich war dann doch noch ne halbe Stunde zu früh im „The View“ und versuchte, draußen im Wind die Zeit rumzukriegen. Und mich zu vergewissern, das Ruby nicht durch den Wind umgeworfen wird. Sie schwankte ganz schön bei den Böen. Ach, den Helm behielt ich die ganze Zeit auf und das Visir fest verschlossen 😀

Nach ca 15min ging ich dann doch rein und konnte auch schon einchecken…

Aussicht aus dem Zimmer

…und Ruby sicher unterstellen

Dabei lernte ich zwei Spanier kennen, die auch ihre Motoräder unterstellen wollten und im Hotel Quartier bezogen haben. Wir sprachen uns ab, wie wir da parken wollen und sprachen über die Fahrt heute und wer wo herkommt. Das übliche Beschnuppern 😀

Als wir zu meinem Bike kamen war der erste Kommentar, zuviel Gepäck. Jupp, dat habe ich auch schon festgestellt. Das aber in der gelben Rolle nur Campingzeug ist, ließ staunen. Oder sie haben mich nett für verrückt erklärt 😀

Auch die härte meiner Sitzbank war ein Thema. Naja, mein Hintern kann es bestätigen. Aber hey, ich sitze jetzt 9 Tage hintereinander auf dem Bock und man gewöhnt sich dran. Ich habe mir ja auch kleine Etappen vorgenommen. Soweit ich verstanden habe, sind die beiden vor nicht mal 1 1/2 Wochen in Spanien aufgebrochen, aber mit den BMWs hat man da auch etwas mehr Komfort. Trotzdem Hut ab und heute wollen sie Abends noch zum Kapp hoch.

So für mich ist gleich Abendbrotzeit. Für 19:00 ist der Tisch reserviert und ich bin gespannt, sieht nach Buffet aus und ich hab richtig Hunger heute. Morgen geht es dann auf die letzten Kilometer zum Kapp und das Wetter soll besser sein. Ich freu mich schon.

Ach hier oben sind übrigens noch eine Ernergica, ein Elektromotorad, aus der Schweiz und ein Roller aus Italien. Echt lustig, was man hier so alles sieht/trifft. Nu aber essen happen 😀

So long…

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