…nicht was das Fahren anbelangt. Das sind nur so 250km laut Google aber die Zeit… zwischen 21:55 und 23:55 ist Check In und um 00:55 legt die Fähre in Dünkirchen ab. Aber dann habe ich 24h mir die Zeit auf die ein oder andere Weise zu vetreiben.
Im Moment sitze ich im Gemeinschaftsraum, schlürfe meinen Kaffee und warte auf den Frühstückswagen. Bin mal gespannt, was der so feines im Angebot hat. Habe so etwas ja letztes Jahr in Österreich auf dem Campingplatz erlebt. Rauffahren, hupen, verkaufen und wech. Man sollte also vorbereitet sein, oder flinke Füße haben.
Aber verschlafen konnte ich heute eh nicht. Mitten in der Nacht fing es an zu Regnen und hat jetzt so gegen 7:30 hoffentlich ein Ende gefunden. An den Regen auf dem Zeltdach werde ich mich wohl erst wieder gewöhnen müssen. Hab ja ein paar Tage in Irland Zeit dafür, hatte nur gehofft, vorher verschont zu bleiben. Mal gucken, bis 11Uhr habe ich Zeit hier zu verschwinden. Vllt trocknet das Zelt noch bis dahin, dann ist es nicht 2 Tage nass eingepackt.
Mein Weg führt mich tatsächlich am Brügger Stadtkern vorbei. Ob ich anhalte und mir was angucke weiß ich noch nicht. Da gibts anscheinend ein Schokoladen Museum. Das könnte verlockend sein. Aber wie so meistens, wenn es nicht im Navi hinterlegt ist, besteht die große Wahrscheinlichkeit, daß ich weiterfahre. Na schaun wir mal, der Tag ist lang und was zu essen sollte ich mir vor der Fähre auch noch suchen.
Nun gut, noch ne halbe Stunde bis zum Frühstück. Der Campingplatz wacht auch gaaaanz langsam auf und ich werd mir wohl noch nen zweiten Kaffee gönnen und über das Fährgepäck sinnieren. Was kommt in den Rucksack, was muß griffbereit sein (Zurrgurte) und was könnte mir helfen, die Zeit zu vertreiben…
Ich meld mich später wieder, entweder vom Hafen oder spät in der Nacht von der Fähre. Wie es morgen aussieht hängt vom Empfang auf der Fähre ab. Sollte aber klappen. Bis später…
Aufgrund eines Filmes wollte ich in Brügge halt machen und ich habe dort gehalten. Nachdem ich endlich einen Parkplatz gefunden hatte wo Motorräder erlaubt sind. In sämtlichen Tiefgaragen sind sie verboten. Verstehen tu ich es nicht. Egal, ich hatte jedenfalls einen Parkplatz und sortierte mein Zeug. Helm, Weste und Jacke ließ ich vertrauensvoll in Rubys Obhut liegen. Dann machte ich mich auf einen kleinen Stadtrundgang.








Eine echt schöne Stadt, wenn nicht so viele Menschen hier wären und überall Schokolade und belgische Waffeln. Am Ende also auch viel Kliché und da die Zeit nicht mehr fürs richtig essen gehen reichte, habe ich das Kliché auch noch mal bedient.

Aber warum hatte se denn keine Zeit was gscheit zu essen? Weil ich noch im Schokoladenmuseum war. Obwohl ich gestehen muß, heute war es echt zuviel von dem leckeren Zeuchs.



Ok ich muß glaub mal bissl aufpassen. Bin grad im Hafen und die Fähre wird entladen, danach gehts dann bestimmt rauf. Später mehr
Dauert wohl doch noch etwas…
Gegen 18:00 war ich also wieder bei Ruby und packte mich wieder ein. Kameras lies ich im Koffer da die ersten Tropfen kamen und so spektakulär war die Fahrt heute nicht. Eher transit, viel Geradeaus. Ich freu mich schon auf die Insel.
Oh die ersten LKW rollen rauf.
00:50 na, noch wer da? Jemand wach geblieben? Ok ok ihr lest es ja nicht live, aber fragen kann man ja mal. Wir sollten auch gleich auslaufen.
Aber wo war mir vorhin eigentlich der Faden gerissen… ach ja, Brügge gegen 18 Uhr verlassen. Die Fahrt war, wie schon erwähnt, weitestgehend ereignislos. Kurz hinter der französischen Grenze kam es aber zu einem Erstkontakt. Ein französischer Motorradfahrer hielt an der Ampel neben mir. Kurzes Grüßen und dann fragte er irgendwas mit Camping. Ich konnte noch bejahen, da war die Ampel auch schon wieder grün. Also weiter bis kurz vor Dünkirchen. Da fuhr ein Kleinbus mit einer Jugendgruppe an mir vorbei. Der Beifahrer sagte was und die Kiddis zeigten „Hang Loose“. Naja und da es ein lockerer Urlaub sein soll gabs des von mir zurück. War natürlich eine große Freude bei den Kids.
Btw wir haben gerade abgelegt, völlig sanft, und schon quäkt die erste Alarmanlage.
Naja nach einigen Ampeln trennten sich die Wege der Jugendruppe und von mir und der Hafen hieß mich willkommen.




Ich war kurz nach 20:00 vor Ort und brauchte meine Koffer nicht für die Sicherheitskräfte öffnen. Wurde aber nett eingwiesen mich dahin zu stellen wo die kleinsten Fahrzeuge sind. Hm ich sah nur LKW in allen Linien. Also erst mal da hingestellt, wo ich vermutete und noch mal nachgefragt, jupp dat war gut. Nun hieß es warten.
Währenddessen unterhielt ich mich mit einem Holländer, einer der wenigen PKW und konnte beobachten, wie einer von der Fährgesellschaft immer wieder kleinere Fahrzeuge einfing und sie auf die richtige Lane, unsere, brachte. Auch als ich und auch der Holländer dachte, es ging los, das sollte noch bis 23:00 dauern. Endlich auf der Fähre hieß es für mich wieder warten. Zuerst wurden die anderen PKW, Transporter und ein Wohnwagen einsortiert. Ein EQE wollte bei dem Tetris nicht so mitspielen und wurde dann woanders geparkt. Also bekam ich seinen Platz. Er hätte vermutlich nur unter allerhöchsten Parkkünsten dort hingepasst.
Nun hieß es noch verzurren. Aber wie? Die Zurrpunkte waren eher für die großen Sachen gedacht. Naja, der Kollege Einweiser ging mir helfend zur Hand, aber eigentlich war ich die, mit mehr Ahnung. Naja, gemeinsam haben wir es geschafft und er versicherte mir, daß alle 2h ein Rundgang stattfindet. Trotzdem wird mir morgen, bzw Donnerstag ein Stein vom Herzen fallen, wenn ich Ruby unversehrt wiedersehe.

Ich suchte in Ruhe meine Plünnen zusammen und ging dann Richtung Ausgang. Da wartete tatsächlich eine Dame auf mich. Hätte ich daß gewußt, hätte ich mich beeilt. Sie geleitete mich zur Reception und bekam dann noch den Auftrag, mich zu meinem Zimmer zu bringen. Voll der Service. Ach und Dinner gab es auch noch bis 01:30. Kurz vor Mitternacht war ich in meiner Kabine

So kann man die Überfahrt genießen. Essen und Nonalcoholics sind inklusive.
Nach dem nun doch noch vernünftigen Abendbrot ging ich an Deck um mir die Ausfahrt anzuschauen




Adjeu Festland, Irland ich komme und da morgen Fahrfrei ist:

Es ist jetzt 01:30 und ich lasse den Tag ausklingen. Schreibe diese Zeilen und somit den vermutlich etwas konfusen Tagesbericht zu Ende und werde mich anschließend vom Schiff in den Schlaf schaukeln lassen. Auf jeden Fall hab ich schon Optimierungspotenzial für die Rückfahrt gespeichert. Aber davor liegen noch 19 Tage auf der grünen Insel.
Habt einen schönen Abend, eine angenehme Nacht oder auch einen guten Tag. Je nachdem, wann ihr dieshier lest. Morgen gibts bestimmt weniger zu lesen, oder? Wer weiß, ich werds auf jeden Fall zuerst erfahren 😀
So long…
dLzG